ADV präsentiert Umfrageergebnis über Stromversorgung:

Wenn die Spannung nachläßt, wird's spannend

27.05.1983

WIEN (eks) - Ende 1982 startete die ADV - Arbeitsgemeinschaft für Datenverarbeitung eine Umfrage über die Störungen in EDV-Anlagen durch Stromschwankungen. Über hundert Anwender beteiligten sich. Die Ergebnisse zeigen, daß es um die Stromversorgung nicht so selbstverständlich gut bestellt ist, wie man in Mitteleuropa glauben könnte. Der wohl spektakulärste Stromausfall ereignete sich während der Ifabo '82. Nach einem Netzzusammenbruch am ersten Tag um die Mittagszeit im Raum Wien standen praktisch alle Vorführsysteme still.

Nur ein Viertel der Antwortenden ist der Meinung, daß ihre EDV-Anlagen ausreichend gegen Stromschwankungen abgesichert sind. Wobei nur zwölf Prozent auf USV-Anlagen (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) bauen und nur 15 Prozent sich darauf verlassen, daß der Hersteller bei der Systemauslegung ausreichend vorgesorgt habe.

70 Prozent der Erfragten hatten jedenfalls bereits Probleme mit Systemausfällen durch Stromschwankungen, 13 Prozent registrierten sogar mehr als zehn Störungen in den letzten, beiden Jahren. Die Auswirkungen der Ausfälle waren teilweise beträchtlich (siehe Tabelle).

Die Kosten für die nötigen Programmwiederholungen wurden mit zwischen 4000 und 7500 Schilling je Fall angegeben, die Kosten eines HW-Ausfalls mit zwischen 8000 und 19000 Schilling.

Überraschenderweise hat bisher aber nur ein Drittel der Befragten an die Planung einer USV-Anlage gedacht. Als Ursachen der Störungen werden zu zwei Drittel Störungen im öffentlichen Netz, hier insbesondere Netzschwankungen ("brown outs") genannt. An zweiter Stelle der Ursachen liegen Naturereignisse wie Gewitter, Sturm und Schnee. Bei 15 Prozent lagen die Ursachen im betriebsinternen Bereich.

Ein Arbeitskreis wird Lösungen für die Beseitigung von Störungen durch Stromschwankungen erarbeiten. Vertreten sind EDV-Anwender Hardwarefirmen und EVUs.

Informationen: ADV, Trattnerhof 2, 1010 Wien, Tel.: 523271.