Diebold betont Notwendigkeit einer prozeßorientierten IT

Wenn die Rolle als Bremsklotz zur drohenden Gefahr wird

05.07.1996

Die strategische Herausforderung, der sich die IT-Verantwortlichen heute stellen müssen, liege, so Diebold, insbesondere darin, die richtige Balance zwischen der Berücksichtigung der unterschiedlichen prozeßspezifischen Anforderungen einerseits und dem Gebot der Wirtschaftlichkeit andererseits zu finden. Letztere lasse sich allerdings ohne eine Beschränkung der Komplexität von IT-Strukturen nicht erreichen.

Erfolgreiche Firmen setzen ihre DV effizienter ein

Wie die Management-Berater in einer Umfrage bei ausgewählten Unternehmen der Investitionsgüterindustrie sowie angrenzender Branchen weiter herausfanden, weisen erfolgreiche Unternehmen trotz größerer Wettbewerbsfähigkeit eine geringere Durchdringung mit IT-Systemen aus. Dies läßt nach Einschätzung der Diebold-Experten die Vermutung zu, daß im Markt besser dastehende Firmen offenbar auch ihre DV effizienter einsetzen.

Bei der Ausrichtung ihrer IT-Struktur haben aber auch diese Unternehmen noch Nachholbedarf. So wird dort zwar vielfach schon auf Standardanwendungen beziehungsweise herstellerübergreifende Standards gesetzt, gleichzeitig beklagen sich aber die Anwender solcher Systeme über eine gewisse Inflexibilität der IT-Unterstützung. Offenbar beherrschen also auch bei den erfolgreicheren und damit besseren Unternehmen nur wenige den Spagat zwischen ausreichender Prozeßorientierung und der gebotenen Wirtschaftlichkeit, heißt es.

Die richtige Differenzierung der Geschäftsprozesse wird für den Erfolg eines Unternehmens bekanntlich immer wichtiger. Nach den Erfahrungen der Diebold-Berater hat sich die IT konsequent daran zu orientieren, wenn sie flexibel auf die sich ständig ändernden Anforderungen reagieren können soll. Unternehmen, die indes weiterhin an alten Strategien festhalten, also aus falschen Synergieüberlegungen für alle Geschäftsprozesse eine einheitliche IT-Lösung vorgeben, handelten sich dreierlei ein: eine hohe Systemkomplexität, unnötig hohe IT-Kosten und zu allem Überfluß eine unzufriedene "interne Kundschaft". Was letztlich, so Diebold, zwangsläufig dazu führt, daß die IT zum Bremsklotz einer zukunftsgerechten Ausrichtung des Unternehmens wird.