Führungstipp

Wenn der Entscheidungsdruck wächst

05.08.2011
"Seit wir unsere Prozesse mit einer durchgängigen Softwarelösung abbilden, hat sich unser Tempo drastisch beschleunigt. Dies verschafft uns zwar Wettbewerbsvorteile, und die Geschäfte laufen gut. Doch ich als Manager habe kaum Zeit, Entscheidungen zu überdenken, zudem sind viele meiner alten Kollegen auf virtuelle Projekte verteilt. Ich muss meinen Kopf für jede Entscheidung allein hinhalten. Bisher ist nichts passiert, aber einmal sind wir haarscharf an einer mittleren Katastrophe vorbeigeschlittert."
Edmund Hain, Strategic Relations: "Wenn es brennt, zählen die ersten 48 Stunden, um das Schlimmste zu verhindern."
Edmund Hain, Strategic Relations: "Wenn es brennt, zählen die ersten 48 Stunden, um das Schlimmste zu verhindern."
Foto: Privat

Für Edmund Hain, Managing Director des Beratungsunternehmens Strategic Relations in Düsseldorf, ist dies kein Einzelfall: "Die Arbeitsprozesse in modernen Unternehmen basieren auf virtuellen Teams, die sich projektbezogen immer wieder ändern. Es gilt, eine Flut von Informationen immer wieder zu analysieren und einzuordnen. Entscheidungen müssen in kürzester Zeit und mit immer neuen Teammitgliedern abgesprochen werden. Fazit: Manager agieren in einem unruhigen Umfeld und unter dem Zwang zu schnellen Entscheidungen. Die letzte Verantwortung liegt jedoch nach wie vor bei ihnen.

Mein Tipp: Suchen Sie sich einen Sparrings-Partner, der Ihr Vertrauen hat und über Management-Erfahrung verfügt. So können Sie Entscheidungen in alle Richtungen abklopfen oder auch neue Perspektiven entdecken. Und wenn sich Krisen anbahnen, sollten Sie die Dinge nicht treiben lassen. Wenden Sie sich frühzeitig an Experten für Krisenprävention. Wenn es brennt, zählen die ersten 48 Stunden, um das Schlimmste zu verhindern. Versuchen Sie nicht, selbst Feuerwehr zu spielen, sondern setzen Sie auf Wirtschaftsprofis mit Krisen-Management-Erfahrung." (hk)