US-Vorsprung schrumpft:

Weniger Technik nach Nahost

28.09.1984

WASHINGTON(VWD) - Beim Export von Maschinen, Ausrüstungen und technischen Dienstleistungen in den Nahen Osten haben die japanischen und westeuropäischen Konkurrenten den US-amerikanischen Unternehmen inzwischen den führenden Rang abgelaufen. Dies ist der Tenor eines vom Congressional Office of Technology Assessment (OTA) verfaßten Berichtes.

Bis 1970 hätten US-Gesellschaften noch einen Anteil von 23 Prozent an den gesamten, Technik-Lieferungen der Industrienationen mit dem Gesamtwert von 2,2 Milliarden Dollar in die Nahost-Region gehabt. Als der Nahe Osten mit nichtmilitärischen Ausrüstungen ein Kaufvolumen von 42 Milliarden Dollar erreichte, sei der US-Anteil auf 20 Prozent, im Vergleich dazu Japan mit 23, und Bundesrepublik Deutschland mit 22 Prozent gesunken.

Das OTA schreibt diese Entwicklung dem verminderten US-Technikvorsprung und der vergleichsweise weniger intensiven Exportförderung durch die amerikanische Regierung zu. Für die Zukunft wird angesichts der geringeren Kaufkraft dieser nahöstlichen Länder als Folge der gesunkenen Ölpreiserlöse mit einem weiterhin schwindenden Lieferanteil der US-Maschinenbaukonzerne gerechnet. Die US-Regierungen hätten in den letzten zehn Jahren den Fehler gemacht, militärischen beziehungsweise sicherheitspolitischen Überlegungen gegenüber kommerziellen Interessen den Vorrang zu geben, urteilt das OTA.

Zur Erhaltung der US-Wettbewerbsfähigkeit auf Exportmärkten wie im Nahen Osten empfiehlt diese Institution des US-Kongresses unter anderem eine Lockerung der nationalen Ausfuhrbestimmungen für Technikprodukte und eine - mit den Japanern und Deutschen vergleichbare -intensive Exportförderung.