Weniger Jobs, höhere Anforderungen

07.03.2003
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Die Zahl der IT-Stellen geht zurück und Unternehmen schrauben die Anforderungen an Bewerber immer höher. Erwartet wird ein gut abgeschlossenes Hochschulstudium mit fundierten IT-Kenntnissen.

Die Jahresbilanz 2002 auf dem IT-Arbeitsmarkt fällt ernüchternd aus: Laut Analyse von Adecco erschienen im Jahr 2002 nur noch 23 738 IT-Stellenangebote in den untersuchten 40 Tageszeitungen, im Jahr zuvor waren es noch immerhin 66 817 Offerten. Weniger dramatisch sieht die Entwicklung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt für Fach- und Führungskräfte aus. Hier gingen die Jobofferten um 44 Prozent auf 168 822 Stellen zurück.

Am stärksten ist der Einbruch in der Telekommunikationsindustrie. Hier reduzierte sich die Zahl der Angebote auf 703, nachdem sie sich im Jahr 2001 noch auf 4974 belaufen hatte. Auch die größten Arbeitgeber für Computerfachleute, die IT-Beratungs- und Softwarehäuser, haben sich überdurchschnittlich stark bei den Einstellungen zurückgehalten. Nach den 19 248 ausgeschriebenen Stellen von 2001 annoncierten diese Firmen ein Jahr später nur noch 5582 freie Positionen. Bei Banken (443 Jobs, 2001: 1971) und Versicherungen (528 Jobs, 2001: 1246) sieht es ebenfalls schlecht aus.

Mehr Möglichkeiten gibt es in der klassischen Industrie. So meldeten die Elektrotechniker 1693 und die Maschinenbauer 1747 Jobs. Eine für diese Zeiten gute Nachricht kommt von den Behörden. Trotz Haushaltssperren und großer Finanzlöcher suchte der öffentliche Dienst immerhin 3190 IT-Experten. Damit ist Vater Staat im vergangenen Jahr zum zweitgrößten IT-Jobanbieter nach den Beratungs- und Softwarehäusern avanciert.