Europa wartet auf GPRS

Weltweite Verkaufszahlen für Handys rückläufig

07.09.2001
MÜNCHEN (IDG) - Aufgrund der Marktsättigung in Europa ist der weltweite Handyverkauf im zweiten Quartal 2001 zum ersten Mal rückläufig. Während der Rest der Welt noch hohe Wachstumspotenziale aufweist, warten die Kunden in Europa auf die seit langem versprochenen GPRS-Modelle.

Laut Meldung der Marktforscher von Gartner Dataquest konnten die Mobilfunkhersteller zwischen April und Juni weltweit nur 90 Millionen Geräte absetzen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wanderten noch 98 Millionen Handys über den Ladentisch. Der Grund: Während der asiatische und pazifische Raum nach wie vor hohe Wachstumspotenziale besitzen und sich auch der Handyumsatz in den USA als relativ stabil erweist, verweigern sich die europäischen Kunden. Dort treffen die Hersteller auf eine andere Marktsituation, nämlich Mobiltelefonbesitzer, die ihre alten Handys durch moderne GPRS-Geräte ersetzen wollen. Dies bedeutet nicht unbedingt, dass sie diese Services dann auch benutzen, aber sie wollen auf dem neuesten Stand sein, erklärt Dataquest-Analyst Ben Wood. Ein schwacher europäischer Markt ist den Herstellern aber wegen der geringeren Fördergelder für Prepaid-Handys und hohen Lagerbeständen ein Dorn im Auge.

Trotz eines Rückgangs um 0,5 Prozent gegenüber dem zurückliegenden Quartal konnte sich Nokia auch zwischen Mai und Juni als Marktführer behaupten. Im Vergleich zum gleichen Vorjahresquartal (27,5 Prozent) gewann das finnische Unternehmen sogar 7,3 Prozent Marktanteile hinzu. Weit abgeschlagen an zweiter Stelle liegt US-Hersteller Motorola mit 14,8 Prozent Marktanteil, gefolgt von Ericsson, Siemens und Samsung.

Nach zirka 405 Millionen verkauften Mobiltelefonen im Vorjahr weist der Handymarkt dieses Jahr nur noch ein mäßiges Wachstum auf. Das Plus soll laut Dataquest jedoch in der zweiten Jahreshälfte weiter ansteigen.