Alte Daten für neue Anwendungen nutzbar gemacht

Wells Fargo nutzt Java und XML

15.09.2000
NEW YORK (IDG) - Der in San Franzisko beheimatete Finanzdienstleister Wells Fargo & Co. fand eine Lösung für ein weitverbreitetes Problem: Mit Hilfe einer Java- und XML-basierten Middleware-Schicht macht er Daten aus Altsystemen für neue Anwendungen nutzbar.

Den Anstoß für das Projekt gab vor allem die 1998 erfolgte Fusion mit der Norwest Bank - genauer gesagt: die Notwendigkeit, alle von den beiden Partnerunternehmen vermarkteten Produkte nun konzernweit zu verkaufen. Die IT-Spezialisten des Finanzdienstleisters zogen die Daten aller Filialkunden in einer DB2-Datenbank zusammen und entwickelten eine Zwischenschicht, die sich aus einem Applikations-Server ("Weblogic" von BEA Systems) sowie "Enterprise Javabeans" (EJB) zusammensetzt. Diese Architektur soll Wells Fargo dabei helfen, andere Datenbanken anzuzapfen und Daten mit fremden Unternehmen auszutauschen.

Dabei setzt der Finanzdienstleister konsequent auf die Extended Markup Language (XML). Mit ihrer Hilfe lassen sich Daten und Dokumente in ein verarbeitungsneutrales Format umwandeln. Zudem dient sie Wells Fargo dazu, Benutzerprofile zu erstellen, die auch den ständig wechselnden Rechtsbestimmungen genügen.

Der für die Architektur verantwortliche Bob Carasik war sich wohl bewusst, dass er mit XML eine noch nicht ausreichend spezifizierte Technik ins Spiel brachte. Deshalb beschränkte er sich auf die Teile der Metasprache, die schon auf breiter Basis genutzt werden.

Bei der Frage, an welcher Stelle die Daten in XML umgewandelt werden sollen, entschied sich das Unternehmen für den Applikations-Server, weil dort bessere Werkzeuge zur Verfügung stehen als auf dem Mainframe. Ein selbstgeschriebenes Programm dekodiert die Mainframe-Messages und wandelt sie in eine XML-Botschaft mitsamt dem Anwenderprofil um.