Beratung Unternehmensserver

Welches Serversystem ist das Richtige?

24.03.2011
Von 
Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de

Welcher Server für welchen Einsatzzweck?

Welcher Prozessor und Server der Richtige ist, wird aber auch durch den Einsatzzweck bestimmt. Datenbankserver benötigen oftmals eine große Menge an Arbeitsspeicher. Gleiches gilt für Server, die als Virtualisierungsgrundlage verwendet werden. Wenn beispielsweise auf einem physischen Server zehn oder mehr virtuelle Betriebssysteme und Anwendungen betrieben werden, muss der Server über genügend Speicher verfügen. Neuere Servermodelle können mit mehreren hundert Gigabyte an Speicher betrieben werden. Dies müssen auch Mainboard und Chipsatz unterstützen.

Ein Server, der als Dateiserver eingesetzt werden soll, benötigt hingegen genügend Plattenplatz, entweder intern oder auch als externe Speicher. Bezüglich des Prozessors allerdings sind diese Systeme relativ anspruchslos.

Bei Servern, die als Grundlage für Servervirtualisierung eingesetzt werden, sollte man außerdem auf die entsprechende Unterstützung in den CPUs achten. Intel hat diese Virtualisierungsfunktionen unter der Bezeichnung Intel VT zusammengefasst, AMD spricht von AMD-V. Professionelle Server weisen außerdem Möglichkeiten zur Fehlerkorrektur auf. Bei einem Server, der beispielsweise als Kommunikationsserver auch einmal ausfallen darf, mag man darauf verzichten. Wenn der Server jedoch als Virtualisierungsplattform dienen soll und deshalb vielleicht mehrere hundert Gigabyte an Arbeitsspeicher aufweist, sollte man auf Funktionen zur Fehlerkorrektur achten. Dabei gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. In der Regel müssen sie aber von der CPU und dem Board-Design unterstützt sein. Angeboten werden beispielsweise ECC-Funktionen (Error Correction Code) für den Arbeitsspeicher. Die ECC-Funktionen schützen den Arbeitsspeicher bei Fehlern. Der ECC-Speicher toleriert in gewissen Grenzen Fehler beim Arbeitsspeicher.

Intel hat ursprünglich die ECC-Funktionen in den Itanium-Prozessoren integriert. Mittlerweile ist diese Technologie auch für die neue Modellreihe der Xeon-Prozessoren, die auf dem neuen Nehalem-Kern basieren, verfügbar. Auch AMD integriert ECC-Funktionen in den Opterons der 6000-Familie. Daneben gibt es Systeme, die den Datentransfer auf dem Bus durch Parity absichern. Dies passiert beispielsweise in den Itanium-Systeme von HP-Integrity. Weitere Korrekturfunktionen finden sich auch in neueren Prozessoren. Dies gilt allerdings nur für Server-CPUs. Für Clients wird der Aufwand der automatischen Fehlerkorrektur bis dato nicht betrieben.