Beratung Unternehmensserver

Welches Serversystem ist das Richtige?

24.03.2011
Von 
Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de

Der Prozessor bestimmt das Serverdesign

Das Herzstück eines jeden Servers ist sein Prozessor. Er dominiert meist auch das gesamte Serverdesign. Der kleinste gemeinsame Nenner der x86-Kompatibilität gilt jedoch nur für ein Subset an Funktionen: der Ausführbarkeit von x86-Code. Dabei ist lediglich zwischen 32-Bit- und 64-Bit-Systemen zu unterscheiden. Alle modernen CPUs der x86-Reihe werden mittlerweile als 64-Bit-Prozessoren gefertigt. Durch einen Kompatibilitätsmodus kommen sie aber auch mit 32-Bit-Code zurecht.

Obwohl diese Prozessoren prinzipiell sowohl in einem Server als auch als Desktop-CPU arbeiten können, fertigen Intel und AMD mit dem Xeon (Intel) beziehungsweise Opteron (AMD) jeweils eigene Serverprozessoren. Diese weisen gegenüber den Desktop-CPUs vor allem folgende Verbesserungen auf: eine automatische Fehlererkennung für Speicherfehler, ein Kommunikations-Interface, um mehrere Prozessoren zu einem Mehrwegsystem zusammenzuschalten, Vorkehrungen für die Servervirtualisierung und die gesamte Interaktion mit der Server-Hardware. Die Kommunikation zwischen den einzelnen CPUS erfolgt in den neuen Intel Modellen der Xeon-7000-Reihe durch Quick Path Interconnect.

Die Unterscheidung zwischen Server und Desktop ist also nicht alleine im Prozessor zu sehen, sondern muss das gesamte Systemdesign umfassen. Dies beginnt bei den Prozessoren, zieht sich fort beim Chipset, in der Güte und Leistung der Ein-/Ausgabe(IO)-Kanäle, beim Speicherausbau, bei der Menge und Anzahl der Erweiterungsmöglichkeiten, etwa PCI-Slots, sowie bei der Netzwerkanbindung oder den Möglichkeiten zur Fernwartung.

Die Option zur Fernwartung ist ein treffendes Beispiel für die Unterschiede bei den unterschiedlichen Servermodellen, gilt aber auch für Desktops. Wenn der Server aus der Ferne gewartet werden soll, wird diese Option zwingend benötigt. Gleiches gilt in der Regel, wenn viele Server, etwa in Rechenzentren, gewartet werden müssen. Wenn allerdings nur wenige Server zum Einsatz kommen und diese vielleicht in einem Nebenraum stehen, kann man auf die Möglichkeiten zur Fernwartung verzichten. Für Client-Desktops ist die Funktion völlig überflüssig und wird deshalb nicht angeboten.