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Soundcloud, Napster, Spotify

Welcher Musikdienst ist der beste?

14.04.2012
Von 
Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Platz 1 - Soundcloud.com: Eigene Songs veröffentlichen

Der Player kann beim Einbetten in externe Blogs nach eigenen Wünschen technisch und optisch angepasst werden.
Der Player kann beim Einbetten in externe Blogs nach eigenen Wünschen technisch und optisch angepasst werden.
Foto: Stefan von Gagern

Heute muss keiner mehr jahrelang üben oder Unsummen in Studio-Equipment stecken. Es reichen schon ein paar Apps auf dem Tablet oder Smartphone und schon stehen alle Möglichkeiten fürs Komponieren, Remixen oder Aufnehmen eigener Radiosendungen bereit. Doch wie bringt man die Aufnahmen stressfrei an die breite Masse? Darum - und wenn gewünscht sogar um die Aufnahme - kümmert sich das soziale Netzwerk Soundcloud. Nach der Anmeldung per Facebook-Account geben eine Anleitung in drei Schritten, eine Tour und eine Videoeinführung Starthilfe. Mit dem Gratis-Account darf der Nutzer 120 Minuten Audio hochladen; ab 29 Dollar im Jahr gibt es das doppelte Volumen bis hin zum unbegrenzten Soundspeicher für Profis zu 500 Dollar im Jahr. Soundcloud akzeptiert alle gängigen Audioformate von AAC über MP3 bis WAV und stellt jede Datei in einer schicken Wellenform dar. Die Musik kann öffentlich oder nur für bestimmte Nutzer weitergereicht oder zum Download angeboten werden. Der Anwender kann alles im Browser erledigen: Aufnahme, Upload und Abspielen der Sounds. Das Teilen auf allen gängigen sozialen Netzwerken und Blog-Plattformen benötigt nur einen Klick, um den kompletten Player extern einzubetten. In Facebook klappt das per Widget, in Wordpress lassen sich sogar Optik, Größe und Basis-Technik (Flash oder HTML 5) festlegen.

Die Tracks können kommentiert werden - auch gezielt an einer bestimmten Stelle. Der Kommentar erscheint als Miniatur des Mitglieds, das eine Anmerkung hinterlassen hat.
Die Tracks können kommentiert werden - auch gezielt an einer bestimmten Stelle. Der Kommentar erscheint als Miniatur des Mitglieds, das eine Anmerkung hinterlassen hat.
Foto: Stefan von Gagern

Die soziale Komponente bei Soundcloud ähnelt dem Twitter-Prinzip: Soundcloud-Nutzer folgen anderen und umgekehrt. In Gruppen tummeln sich Hip-Hopper, Ambient-Freaks und andere. So macht das Stöbern nach interessanter Musik Spaß. Jeder Track ist kommentierbar. Die Kommentare werden als winzige Miniaturen unter der Soundkurve angezeigt und können beim Abspielen gelesen werden. Ebenso überzeugend wie die Website fallen die Soundcloud-Apps für iPhone und iPad aus. Soundcloud wird von einer Vielzahl von Programmen und Apps für Desktop und Mobilgeräte unterstützt - darunter finden sich Recording-Programme wie Cubase, Synthesizer wie Korg iMS 20 und virtuelle Gitarrenstudios wie AmpKit. Die Performance des Dienstes konnte in unserem Test ebenso überzeugen. In allen Messungen lag Soundcloud auf einem der vorderen Plätze. Das macht sich nicht nur beim Surfen, sondern vor allem auch beim Upload von Sounddateien bemerkbar.

Fazit: Durchweg exzellentes Design, top umgesetzte Social-Funktionen und offene Schnittstellen machen Soundcloud zur Pflicht-Plattform für alle, die eigene Aufnahmen unters Volk bringen möchten - oder gerne in Kreationen anderer stöbern. Weil Spotify recht spät nach Deutschland kam und von uns einen Sonderpreis "außer Konkurrenz" erhält, bleibt Soundcloud zumindest in diesem Test Meister aller Klassen und bekommt den "CW Website Award" in Gold.