Neun Spielarten des IT-Verantwortlichen

Welcher CIO-Typ sind Sie?

04.06.2008
Langatmige Beschreibungen für den Chief Information Officer gibt es viele. Wir bieten neun prägnante Typen an von Gott bis Geerdeter.

Psychotest? Nein, natürlich nicht, dass wäre Ihnen viel zu billig, obwohl Sie manchmal zu gern wissen würden, welcher Typ CIO Sie sind. Mit einigem Augenzwinkern, bieten wir Ihnen ein paar Typen zur Auswahl:

Der Gott: weiß alles, kann alles und durchschaut alles. Er hat es gern, wenn alle zu ihm aufschauen und man muss zu ihm beten, damit er neue IT-Funktionen bereitstellt.

Der Schweiger: hat die IT mit der Muttermilch aufgesogen, entwickelt die IT-Strategie ganz allein und sagt niemandem davon etwas. Erst beim Rollout des neuen Systems kommen die Fachbereiche dahinter, welche Ziele er verfolgt und was er ihren Mitarbeitern an neuen Prozessen und Masken zumutet.

Christoph Witte, Herausgeber der COMPUTERWOCHE.
Christoph Witte, Herausgeber der COMPUTERWOCHE.
Foto: Christoph Witte

Der Hyper: hat sich ganz und gar dem Neuen verschrieben. Seine Vision und seine Strategie sind denen seines Lieblingsherstellers zum Verwechseln ähnlich. Weil die IT-Moden schnell wechseln, hält er es nie lange bei einem Unternehmen aus. Zurzeit setzt er voll auf Cloud-Computing.

Der Visonär: nimmt keine halluzinogen Drogen, träumt aber viel von der idealen IT, die flexibel, agil und ohne Bruch zur Unternehmens-Strategie passt. Leider lässt seine Umsetzungsgeschwindigkeit vor lauter Luftschlössern sehr zu wünschen übrig.

Der Sendbote: sucht die Nähe des Business und versucht, dem Vorstand jeden Wunsch von den Lippen abzulesen und in der IT umzusetzen. Weil aber Lippenlesen keine exakte Wissenschaft ist, schafft er es nicht, Unternehmens- und IT-Strategie in Einklang zu bringen. Also beschränkt er sich auf Kostenkontrolle, Outsourcing und Abducken, wenn etwas schief geht.

Der Troubleshooter: stürzt sich mit Feuereifer auf jedes Problem. Darüber vergisst er aber das normale Tagesgeschäft und die Strategieentwicklung. So erscheint er konzeptlos und gilt spätestens dann als Versager, wenn er sich an mehreren Problemen die Zähne ausgebissen hat.

Der Genervte: fühlt sich schnell von den Anforderungen der Fachbereiche belästigt. Bei jeder Frage nach neuen Funktionen, veränderten Abläufen und vor allem Software, die nicht von der zentralen IT kontrolliert werden, geht er aus dem Hemd.

Der Bewahrer: Seine IT erkennt man leicht am Alter der Systeme. Er denkt und investiert in Dekaden. Never touch a running system heißt bei ihm, dass er nur alle zehn Jahre etwas Neues einführt.

Der Geerdete: verfolgt zwar seine eigene Strategie, hört aber den Anforderungen des Business zu und versucht die vernünftigen gemeinsam mit den Fachbereichen umzusetzen. Gleichzeitig bemüht er sich die IT so flexibel und agil zu halten, um möglichst wenig Legacy zu produzieren. Sein Nachteil - in dieser reinen Form gibt es ihn nicht. Der Geerdete ist auch immer ein bisschen einer von den anderen Typen.

Wenn Ihnen weitere Typen einfallen oder mit den hier aufgelisteten überhaupt nicht einverstanden sind, lassen Sie es mich wissen unter: www.wittes-welt.eu.