Analyse

Welcher BPM-Typ sind Sie?

30.08.2011
Von   
Dirk Stähler befasst sich seit vielen Jahren mit der innovativen Gestaltung von Organisationen, Prozessen und IT-Systemen.

Vorsicht Analysten

Sucht man bei einschlägigen Analysten wie Gartner und Forrester nach dem Begriff BPM, fördert dies diverse Studien und regelmäßige Veranstaltungen zutage. Ein zentrales Event darunter ist der Gartner Business Process Management Summit, der in diesem Jahr im März in London und Las Vegas stattfand. Ein Blick auf die Zusammenfassung der Konferenz lässt den Betrachter allerdings etwas verwirrt zurück. Darin heißt es unter anderem, dass 20 Prozent der direkten Kundenprozesse im Jahr 2012 automatisiert sein werden. Das klingt zwar zunächst wenig spektakulär, auch wenn natürlich sofort die Frage aufkommt, warum die restlichen 80 Prozent nicht automatisiert sind. Nachdenklich stimmt jedoch ein Zusatz in der Aussage: "selfadjust based", also "selbstjustierende Prozesse". Wie aber sollen sich Automaten entsprechend den Kundenwünschen an individuellen, bisher nicht bekannten Bedürfnissen ausrichten und flexibel reagieren können? Wie realitätsnah solche Prognosen sind, mag sich also jeder selbst beantworten. Weitere interessante Einschätzungen von der erwähnten Konferenz finden Sie auch im COMPUTERWOCHE-Blog zu "SOA, BPM und Enterprise Architecture".

Grundsätzlich sollte man die Meinung der Analysten kritisch betrachten, da sie leider bestimmte Themen überhöhen und spektakulär aufbereiten. Häufig kommen von diesen Organisationen eher langfristige Visionen, die mit der Realität nicht viel gemein haben. Wenn man sich jedoch an dieser Stelle auf die Analysten nicht verlassen kann, welche Alternativen bleiben den Unternehmen, um sich dem Thema BPM zu nähern? Ein geeigneter Weg ist, wenn Unternehmen zunächst einmal feststellen, welche BPM-Kulturen es schon gibt, diese im Einzelnen betrachten und bewerten, um im nächsten Schritt zu entscheiden, welche davon in das Unternehmen passen könnte.