Daimler-Benz rechnet aus, was ein Mercedes kostet:

Welche Kosten entstehen durch die Kostenrechnung ?

11.04.1975

STUTTGART - 200 Kunden mit zusammen rund 5000 Fahrzeugen lassen den Daimler-Benz-Computer für sich kosten-rechnen. Sie nutzen das 1973 erstmals vorgestellte Fuhrpark-Informationssystem FIS zum Einheitskostensatz von zehn Mark pro Kraftfahrzeug und Monat. Dafür bekommen sie monatlich eine Kostenanalyse, eine Leistungsanalyse, einen Kosten-Leistungsvergleich und eine Fuhrparkübersicht.

Der Kunde kann im Ausdruck beispielsweise nachlesen, welche Kosten welches Fahrzeug insgesamt und je Kilometer verursachte, wie viel Fahrzeit und Umsatz sich je Abladestelle ergab, wieviel Fracht man pro gefahrenen Kilometer erlöste Nach einmaliger Erfassung der Stammdaten muß der Kunde monatlich auf DB-Vordrucken melden, welche Leistungen das Fahrzeug erbrachte und wieviel Kosten welcher Art es verursachte. Bequemer haben es die Firmen, die Fahrtenschreiber in ihren Fahrzeugen benutzen. Die Diagrammscheiben können erst zu Kienzle geschickt werden, wo sie zum FIS-Sonderpreis von 16,50 Mark pro Fahrzeug und Monat automatisch gelesen und die Daten in Karten oder Streifen gelocht werden. Diese Unterlagen können statt der Aufschriebe zu Daimler-Benz gegeben werden.

Ob es vorteilhafter ist, die Transportberatung von Daimler-Benz mit FIS oder die oben erwähnte Kombination FIS/Kienzle einzusetzen oder gleich die ganze Fuhrparkabrechnung von Kienzle machen zu lassen, kann nur der Kostenvergleich im Einzelfall zeigen. Wer selbst eine EDV-Anlage hat, kann mit dieser Lohnarbeit trotzdem besser fahren. Zumindest lohnt es sich einmal zu vergleichen, welche Kosten die eigene Kostenrechnung macht und was andere verlangen. Natürlich kann man das Daimler-Benz-Verfahren auch umgekehrt betrachten: es ist ein Beispiel dafür, wie man mit der eigenen EDV- und Organisationserfahrung dem Kunden besseren Service bietet. Allerdings kann man dabei auch auf die Nase fallen: das früher von der DB-Tochter Hanomag-Henschel propagierte Akubin-Abrechnungssystem scheiterte zumindest teilweise daran, daß sich die Transportunternehmer nicht in die Bücher schauen lassen wollten: sie fürchteten gezielten Vertreterbesuch. Falls der Computer-Kunde keinen Mercedes hat, rechnet Daimler-Benz auch aus, was seine MAN- oder Bedford-Laster gekostet haben. py