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Welche Job Skills 2016 gefragt sind

29.12.2015
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Es ist gerade eine perfekte Zeit, um in der IT zu arbeiten. Die Arbeitslosenzahlen in der Branche erreichen historische Tiefstwerte, die Berufsaussichten für IT-Experten sind so gut wie fast niemals zuvor. Doch in welchen Bereichen stehen die Chancen ganz besonders gut?

Besonders gefragt sind Netzwerk- und Security-Experten sowie Software-Entwickler. Vier von fünf IT-Chefs geben laut einer aktuellen Studie von TEKsystems zu Protokoll, dass große Schwierigkeiten haben, geeignetes Fachpersonal aus diesen drei Bereichen zu finden. Aber auch viele andere Skills sind stark gefragt. Wir zeigen die zehn Arbeitsbereiche, für die 2016 die allerbesten Jobchancen bestehen. Gerade auch für diejenigen Absolventen, die während oder nach ihrem Studium beispielsweise ins Silicon Valley gehen möchten. Zusammengestellt wurde die Aufstellung durch die Personalberatungsfirma Mondo, die Freelancer-Vermittlung Upwork und das IT-Trainingsunternehmen Cybrary.

UI/UX-Designer & -Entwickler

Konsumenten fordern eine schnelle, naht- und schmerzlose User Experience - egal, ob sie nun Business-Software nutzen, einkaufen oder spielen. Designer und Entwickler für User Experience und User Interface (UX/UI) sind entsprechend stark nachgefragt - sie helfen dabei, dass Software-Interfaces so intuitiv wie möglich funktionieren. Mateo Bueno, Vermittler für Web- und Mobile-Entwickler bei Upwork, stellt fest: "Design kann ein Wettbewerbsvorteil sein. Wenn Ihr Unternehmen ein super Look and Feel auf seiner Website beiten kann, einfach zu navigieren und bedienen ist, wird es gegenüber der nicht-brauchen Konkurrenz das Rennen gewinnen."

Full-Stack Web- & Produkt-Entwickler

Natürlich ist ein tolles User Interface bedeutungslos, wenn sich dahinter keine robuste Software befindet. Full-Stack-Webentwickler, bersonders diejenigen mit Kenntnissen in Jara, JavaScript, PHP und Python werden auch 2016 keinerlei Probleme mit der Arbeitssuche bekommen. Sie sorgen dafür, dass die Backend-Anwendungen stabil und sicher laufen. "Software-Entwickler werden am zweithäufigsten gesucht - von Unternehmen, die ihre web-basierten Programme auf einem innovativen Stand halten müssen", erklärt Robert Dickey von der IT-Beraterfirma Randstad Technologies.

Sprachen lernen? Auch in der IT keine ganz so schlechte Idee?
Sprachen lernen? Auch in der IT keine ganz so schlechte Idee?
Foto: Pixza Studio - www.shutterstock.com

Netzwerktechniker

Egal, ob das Web, Collaboration-Lösungen, Streaming-Videodienste oder Security - ohne Netze geht gar nichts. Netzwerktechniker sind daher auch im kommenden Jahr stark gefragt - sie sind die Grundlage für digitale Geschäfte aller Art. "Unsere Klienten verlassen sich auf begabte Netzspezialisten - in allen Verticals. Dieser Trend wird so schnell auch nicht aufhören", sagt Anthony Gilbert von der Mondo-Personalberatung.

"Es geht um saubere Leitungen", ergänzt Bueno. "Unternehmen können sich keine komplizierten, langsamen Backend-Systeme erlauben, die Videos und anderen interaktiven Content verlangsamen. Netzwerktechnikberufe sind zwar nicht so sexy wie Webdesign, nichtsdestotrotz zukunftsfähig."

IT-Security-Experte

Laut "2015 Global Cybersecurity Status Report" der Information Systems Audit and Control Association (ISACA) glauben 86 Prozent der Business-Entscheider, dass es zu wenige Security-Experten auf dem Markt gibt. Verglichen beispielsweise mit den heute bereits mehr als 300.000 unbesetzten Cybersecurity-Jobs in den USA - in fünf Jahren werden es rund eine bis 1,5 Millionen sein - ergibt sich hier schon jetzt eine wahre Fachkräftekrise (in Deutschland sieht es nicht besser aus).

Wer Ahnung von Security hat, hat keine Sorge, eine Arbeit zu finden.
Wer Ahnung von Security hat, hat keine Sorge, eine Arbeit zu finden.
Foto: MaximP - shutterstock.com

"Der Bereich der IT, der künftig möglicherweise den größten negativen Einfluss auf unser Leben, auf Unternehmen, Regierungen, Frieden und Sicherheit haben wird, weist den größten Mangel an qualifizierten Kräften auf", resümiert Trevor Halstead vom IT-Trainingsanbieter Cybrary. Er weist darauf hin, dass Unternehmen bereits ungeheure Summen aufwenden müssen, damit externe Schwachstellentester und Hacker die Sicherheit ihrer Systeme prüfen.

Mobile-Entwickler

Obwohl iOS und Android vielleicht bald obsolet sein werden, werden sie nicht über Nacht verschwinden. Für Mobile-Entwickler existiert ein großer Arbeitsmarkt, schließlich haben die mobilen Betriebssysteme die klassischen Desktops bei den Nutzerzahlen überholt. Das führe zu einer großen Nachfrage nach plattformübergreifenden Mobile-Entwicklern, meint Upwork-Vertreter Bueno: "Sobald der Entwicklungs-Stack über verschiedene Geräte und Plattformen hinweg funktioniert, gibt es einen großen Bedarf an MEAN-Entwicklern: Experten für MongoDB, Ember, AngularJS und nodeJS."

Business-Analyst

Business-Analysten werden 2016 eine große Rolle auf dem IT-Arbeitsmarkt spielen - Unternehmen suchen sie als Vermittler zwischen IT-Abteilung und Geschäftsentscheidern, um ihre IT-Projekte gleichermaßen strategisch wie prozessual gut aufzustellen. Gilbert dazu: "Die Firmen suchen Menschen, die sowohl die Sprache des Business als auch die Sprache der IT sprechen und die eine in die andere übersetzen können."

IT und Business zusammenbringen - die Aufgabe der Business-Analysten.
IT und Business zusammenbringen - die Aufgabe der Business-Analysten.
Foto: Rocketclips, Inc. - www.shutterstock.com

IT-Projektmanager

Steigende IT-Ausgaben und eingefrorene Innovations-Budgets lassen die Nachfrage nach IT-Projektmanangern steigen. "Projektmanager sitzen an einer kritischen Stelle, was den Erfolg von IT-Projekten angeht. Die besten Jobaussichten haben spezialisierte Projektmanager - beispielsweise in der Gesundheits- oder der Finanzindustrie - innerhalb ihrer angestammten Branche, weil eine gewisse Erfahrung in der jeweiligen Industrie von den Unternehmen zumeist vorausgesetzt wird", erklärt Randstad-Vertreter Dickey.

Cloud-Architekt / Cloud-Integrationsspezialist

Durch die allgemeine Entwicklung hin zu Public-Cloud-Infrastrukturen und dem Einsatz von Hybrid Clouds sind die Spezialisten für Cloud Computing, die Clouds einrichten, integrieren und absichern, weiterhin gut gefragt. "Sehr viele unserer Klienten setzen ihre Cloud-Bemühungen fort - benötigen aber fähige und erfahrene Leute dafür", erklärt Dickey.

Data Scientist

Die Datenmengen sind kaum zu überblicken - Nutzerdaten, Kundendaten, Kaufdaten, Leads, Marketingdaten. Profis, die Lösungen entwickeln, um dieser Daten Herr zu werden, sie zu verarbeiten, zu analysieren und zu interpretieren, bleiben 2016 gefragt. "Viele Organisationen kümmern sich gerade jetzt um die Suche nach passenden Modellen der Datenverarbeitung und -analyse. Sie brauchen dafür Mitarbeiter, die die großen Bestände in Handlungsempfehlungen für das Business überführen können", sagt Bueno von der Freelancer-Vermittlung Upwork.

Die Herren der Daten - Data Scientists werden nicht nur gehyped, sondern sind auch ganz praktisch. Sofern man selbst welche beschäftigt.
Die Herren der Daten - Data Scientists werden nicht nur gehyped, sondern sind auch ganz praktisch. Sofern man selbst welche beschäftigt.
Foto: Wichy - www.shutterstock.com

CMS-Spezialist

Damit sie ihre Websites, die häufig auf WordPress, Drupal, Joomla und TYPO3 basieren, anpassen und mit ihren Shops integrieren können, brauchen Unternehmen schließlich auch noch Experten für Content-Management-Systeme (CMS). Gerade WordPress wird wohl auch im kommenden Jahr ein heißer Tipp bleiben, da es mit WooCommerce ein kostenloses, E-Commerce-Entwicklerkit gleich mitbringt. Das wird aber laut Bueno nicht alles bleiben: "Die Firmen suchen eine bessere, technischere Integration, um komplexere und individualisierte Lösungen umsetzen zu können, die beispielsweise mit speziellen Dritt-APIs umgehen können."

Dieser Beitrag erschien im englischen Original bei unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.