Welche Altersversorgung ist die beste?

29.03.2006
Von Ilona Hörath

Bisher garantieren Unternehmen eine lebenslange Betriebsrente. Wird zukünftig aber im Rahmen der neuen BAV-Möglichkeiten das Wahlrecht zwischen Rente und Kapital angeboten, hat das folgen für den Arbeitnehmer. Sofern er sich entscheidet, den wohlverdienten Ruhestand mit einer größeren Kapitalsumme zu beginnen, muss er selbst dafür Sorge tragen, dass das Geld bis ans Lebensende reicht - in dem er es etwa clever anlegt.

Gewerkschafter gehen allerdings davon aus, dass sich Unternehmen aus der langfristigen Verantwortung für eine lebenslange Rente stehlen und das generelle Risiko der Altersarmut auf die Mitarbeiter verlagern wollen. "Wo die betriebliche Altersvorsorge lediglich als Kostenfaktor zählt, die es zu minimieren gilt, aber die allgemeine Einkommensentwicklung rückläufig ist, können Arbeitnehmer eine Altersvorsorge aus eigenen Mitteln nicht ausgleichen", so Jürgen Spiegelberg, Bereichsleiter für Beamten- und Sozialpolitik mit Schwerpunkt Altersvorsorge bei Verdi. Im schlimmsten Fall müssten Mitarbeiter erhebliche Einbußen bei ihren betrieblichen Rente hinnehmen.

"Das Risiko von beitragsorientierten Fonds liegt hierbei stärker auf der Mitarbeiterseite und das Unternehmen steht nicht mehr so stark in der finanziellen Verantwortung", meint Schwinger von Rauser Towers Perrin. Von Vorteil sei hingegen die Transparenz und Kalkulierbarkeit sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer, denn ein Kernproblem der klassischen Rentenzusage ist, dass niemand weiß, wie viel er mit 65 oder später 67 Jahren verdient und ob er überhaupt noch seiner Firma treu geblieben ist.

Bei IBM denkt man gerade darüber nach, die bisherigen Pensionspläne umzustellen. Big Blue begründete dies mit der steigenden Lebenserwartung und der Entwicklung der Finanzmärkte, die die Kosten der BAV ansteigen lasse. "Mit einem Cash-Balance-Plan beherrscht man diese Entwicklung besser und kommt aus der Volatilität heraus", so Unternehmenssprecher Peter Gerdemann.