Welche Altersversorgung ist die beste?

29.03.2006
Von Ilona Hörath
Unternehmen bieten ihren Beschäftigten unterschiedliche Modelle der betrieblichen Altersversorgung an. Sie alle bieten Vor- und Nachteile.

Wer sich allein darauf verlässt, dass die gesetzliche Rente für den wohlverdienten Ruhestand ausreicht, wird enttäuscht werden. Private Vorsorge lautet die Parole - oder Absicherung durch die dritte Säule im Versorgungssystem, die der Gesetzgeber ebenfalls steuerlich begünstigt: die betriebliche Altersvorsorge. Sie soll die klaffende Lücke zwischen gesetzlicher Rente und Privatvorsorge schließen.

Hier lesen Sie ...

  • warum die betriebliche Altersversorgung wieder Hochkonjunktur hat;

  • welche Modelle der betrieblichen Altersversorgung IT-Unternehmen bevorzugen;

  • warum IBM seine Altersversorgung umgestellt hat.

Nicole, Mamier, Realtech: 'Auch die jüngeren Mitarbeiter wissen, dass sie etwas für ihre Altersvorsorge tun müssen.'
Nicole, Mamier, Realtech: 'Auch die jüngeren Mitarbeiter wissen, dass sie etwas für ihre Altersvorsorge tun müssen.'

In der New Economy galten Aktienoptionen oft als das probate Mittel der Wahl. Nach dem Scheitern der Dotcoms kehrte aber so mancher einst risikofreudige Jung- IT-Manager mitunter gezwungenermaßen dem Abenteuer Aktienoptionen schnell den Rücken. Je tiefer die Aktienkurse fielen, desto mehr gewannen wieder sicherheitsorientierte Vergütungselemente wie die klassische betriebliche Altersversorgung an Reiz. "Viele unserer eher jüngeren Mitarbeiter wissen, dass sie etwas für ihre Altersvorsorge tun müssen. Während ältere Arbeitnehmer gut informiert sind, fordern jüngere mehr Information über die unterschiedlichen Modelle der Vorsorge", so Nicole Mamier, Personalchefin der Realtech AG aus Walldorf. Das 535 Mitarbeiter starke Unternehmen bietet Software- und Consulting-Leistungen rund um SAP an.

Norbert Mauer, Finanzvorstand der 1&1 Internet AG in Montabaur, stellt fest: "Der Trend geht zu flexiblen Modellen, die auch nach dem Wechsel des Arbeitgebers problemlos weiterzuführen sind." Immer wichtiger werde auch die Flexibilität in der Höhe der Beiträge oder die Möglichkeit, den Vertrag auszusetzen oder ruhen zu lassen. "Die Arbeitssituation für viele Menschen ist nicht mehr so planbar und kalkulierbar wie früher", begründet Mauer.

Norbert Mauer, 1&1: 'Der Trend geht zu flexiblen Modellen.'
Norbert Mauer, 1&1: 'Der Trend geht zu flexiblen Modellen.'

Abhängig von den jeweiligen Vergütungsphilosophien der Betriebe gilt: "Je größer das Unternehmen, desto eher bieten sie eine betriebliche Altersvorsorge (BAV) an", weiß Reiner Schwinger, Vorstand bei der Unternehmensberatung Rauser Towers Perrin in Frankfurt am Main. "Die BAV ist als Teil der Gesamtvergütung auch Mittel der Mitarbeiterbindung", so Schwinger. "Wann immer ein Unternehmen eine Gehaltsumwandlung im Rahmen einer BAV anbietet, sollte man diese annehmen. Eine solche kollektive Absicherung ist für den Einzelnen immer günstiger."