Weigang realisierte für Lisega die kleine EDV-Lösung mit HP:Rechnerunterstützte Arbeitsvorbereitung lohnt

21.11.1980

Wir sind ein stahlverarbeitender Betrieb mit 180 Beschäftigten und fertigen vorwiegend in Einzel- und Kleinserie, alle Arten von Halterungselementen für den Kraftwerksbau. Die von der Einführung der Weigang-MCS 250 besonders "betroffene" Arbeitsvorbereitung hat neun Mitarbeiter. Wir, das ist das Unternehmen Lisega in Zevern.

1700 Fertigungsaufträge, 3000 Artikel an Roh- und Halberzeugnissen und 25 000 Lagerbewegungen pro Jahr veranschaulichen die Vielseitigkeit der in der Materialplanung zu bewältigenden Aufgaben. Der in den letzten Jahren kontinuierlich steigende Umsatz und das daraus resultierende wachsende Datenvolumen der Arbeitsvorbereitung zeigten bald die Grenzen der manuellen Karteiführung auf. Analysen unseres Hauses aus den vorhergehenden Jahren ließen erkennen, daß die große Gesamt-EDV-Lösung inklusive Bilanzbuchhaltung, Lohnbuchhaltung, Fertigteillagerdisposition, Materialdisposition und Stücklistenorganisation finanziell untragbar war. Damals fehlte nach unseren Marktrecherchen eine schlüsselfertige Lösung zu vernünftigen Hard- und Software-Kosten.

Bereits nach dem ersten Kontaktgespräch mit Weigang-MCS kamen wir zur Überzeugung, nun endlich den richtigen Weg gefunden zu haben. Weitere intensive Kontakte führten bald zum Kauf der MCS 250, hinter der sich das System 250 von Hewlett-Packard verbirgt.

Es kann mit Fug und Recht behauptet werden, daß die Bedienung des Systems einfach erlernbar ist und auch vom "Nicht-EDV-Spezialisten" schnell in den Griff zu bekommen war. Die Bedienerführung am Bildschirm ist so, daß anfängliche Unsicherheiten mit dem Dienstprogramm nach wenigen Tagen überwunden waren. Es mußte keine separate Kraft eingestellt werden. Dies wurde von Anfang an durch den zuständigen Mitarbeiter für Materialdisposition übernommen. Natürlich waren auch einige Kinderkrankheiten bei dem neuen System zu überwinden - das hatten uns die Weigang-Leute jedoch vorher schon mitgeteilt -, da die Software noch nicht vollständig zu Ende entwickelt war. Dies hatte jedoch für uns den Vorteil, daß wir auf einen Teil der Standard-Software noch deutlich Einfluß nehmen konnten. Dies gilt besonders für den Bereich der Stücklistenorganisation.

Eine Kosten-/Nutzenanalyse vom Herbst 1980 (ohne Berücksichtigung des Kalkulationsprogrammes sowie des Arbeitsplans und der Kapazitätsdatei) ergab, daß bei dem geplanten Fertigungsvolumen für 1980 mit einer Einsparung von mindestens 1500 Stunden gerechnet werden kann. Damit ergibt sich unter Berücksichtigung der Einrichtekosten und Anlaufphase eine Amortisationszeit von rund 2,2 Jahren.

Diese Werte werden sich noch verbessern, wenn die Weiterentwicklungen vollständig realisiert und eingerechnet sind.

Folgende Aufgaben wurden von der neu installierten Weigang-MCS 250 übernommen:

1. Lagerbestandsführung mit statistischen Auswertungen

- durchschnittliche Lagerbestandsermittlung

- absolute Lagerbestandsbewertung - Ermittlung der Umschlagshäufigkeit/Artikel

- Selektivausdrucke nach Artikel-Nummer, Form, DIN, Werkstoff, Spezifikation sowie nach allen übrigen 28 Stammsatzinformationen

- Lagerhüterkontrollen

- Mindestbestandsrechnungen

- Mischpreisbildung zur Kalkulation.

2. Automatische Stücklistenverarbeitung

- Ausdrucken der Stücklisten mit variablen FA-Daten

- Werkstoffdispositionsbedarf errechnen und automatisch reservieren - automatische Verschnittberücksichtigung

- Ausdrucken von Materialschein in Listenform

- Kalkulation von abgespeicherten Stücklisten mit aktuell gültigen Einzelkosten auf Mischpreisbasis.

3. Reservierte Bestände bei ihrer Entnahme automatisch vollständig vom Lagerbestand abbuchen, wobei ein manuelles Eingreifen im Einzelfall möglich sein muß.

4. Terminarbeiten in Materialplanung

- Terminanmahnung überfälliger Bestellungen durch Selektion der Bestelldatei nach überfälligen Kalenderwochen

- Terminanmahnung bereits in der Fertigung fehlender Bestände durch Selektion nach negativem Lagerbestand im Artikelstammsatz.

5. Materialkalkulation (Vor- und Nachkalkulation), fertigungsauftragsbezogene Materialnachkalkulation durch Bewertung der Warenausgänge/FA in der Historiendatei (Buchungsdatei).

6. Bewertung der Warenzugänge/ Zeiteinheit durch entsprechende Selektion der Historiendatei.

7. Nachkalkulation kompletter FAs (Lisega-spezifisches-Sonderprogramm), Nachkalkulation sämtlicher FAs (Materialeinzelkosten stammen summiert aus der Historienkartei, Fertigungsstunden aus der Betriebsdatenerfassung).

8. Übernahme der Inventurbewertung zum Abschluß des Geschäftsjahres. Eine permanente Inventur ist durch eine Bestandsfortschreibung in der Historiendatei möglich.

Diese Aufgaben können mit dem Programmpaket "structura", das von Weigang-MCS entwickelt wurde, hervorragend gelöst werden.

Alles in allem können wir all den mittelständischen Unternehmen Mut machen, die von ihrem Budget her gezwungen sind, standardisierte Programmpakete und -module anzuwenden.

*Falk Löffler ist Leiter der Arbeitsvorbereitung im Hause Lisega.

Informationen: Weigang-Organisation GmbH, Barbarossaplatz 5-7, 8700 Würzburg, Tel.: 09 31/ 50190.