Nintendos Ultra-64-Spielekonsole kommt nicht vor Oktober

Wegen CPU-Engpaessen muss SGI grossen Zahltag noch verschieben

23.02.1996

Normalerweise waere dies nicht unbedingt eine Nachricht wert, wuerden nicht die Stueckzahlen der verkauften Mips-RISC-CPU durch den boomenden Spielemarkt in die Hoehe getrieben. Um eine Vorstellung von der Groessenordnung zu geben, um die es fuer Mips beziehungsweise SGI geht, sollte man sich die Aussage von Sega- Chef Hayao Nakayama vor Augen fuehren: Danach konnte der Nintendo- Konkurrent von seinem Spielecomputer "Saturn" am Tag der Markteinfuehrung 170 000 Stueck verkaufen. Demgegenueber brachten nach Angaben der Gartner Group 1994 alle Anbieter von RISC- Rechnern zusammen rund 800 000 Systeme an die Kunden. Nintendo hat nach eigenen Aussagen bis heute 100 Millionen Spielekonsolen vertrieben.

Nicht umsonst legte etwa auch die Matsushita Electric Industrial Company schon vor einem Jahr einen Plan auf, es Nintendo gleichzutun. Matsushita will fuer eine Videospielkonsole den Power- PC-Prozessor "620" nutzen - ebenfalls einen 64-Bit-Chip. Analysten gehen davon aus, dass Nintendo im ersten Jahr nach der Markteinfuehrung vier bis sechs Millionen seiner Ultra-64- Gameboys absetzen kann.

"Computergram" zitiert einen Nintendo-Vertreter mit der Aussage, fuer die Auslieferungsverzoegerung seien Engpaesse bei der Versorgung mit den Mips-Prozessoren sowie anderer noetiger Chips verantwortlich. In Japan soll es allerdings beim Einfuehrungstermin 21. April 1996 bleiben.