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Wege zu Windows 7

25.11.2010
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Einführung virtueller Desktops

Die dritte Möglichkeit der Windows-7-Einführung ist die radikalste: Die Umstellung der Clients auf virtuelle Desktops. Die PCs werden hierbei in virtuelle Maschinen auf dem Server verlagert. Die Infrastruktur zur Bereitstellung der virtuellen Maschinen ist identisch mit jener der Server-Virtualisierung.

Der Vorteil der Desktop-Virtualisierung liegt auf der Hand: Benutzerumgebungen aus Betriebssystem, Applikationen und Daten werden zentral gehalten und verwaltet, was den Aufwand in Grenzen hält und kostengünstig ist. Am Frontend reicht ein billiges Thin-Client-Terminal. Zudem verbessert sich die Sicherheit und Verfügbarkeit der gesamten IT, und die Desktop-Infrastruktur wird deutlich flexibler. Neue Desktops lassen sich beispielsweise in Sekundenschnelle für neue Mitarbeiter oder für kurzfristige, spezielle Aufgaben bereitstellen.

Bislang ist die praktische Umsetzung von virtuellen Desktops jedoch aufwändig und kommt allenfalls für sehr große Unternehmen in Frage. Die wesentlichen Hindernisse sind hohe Anfangskosten, eingeschränkte Anwendungsmöglichkeiten und große Komplexität.

Auch Gartner warnt vor übertriebenen Erwartungen: Desktop-Virtualisierung werde zwar einige IT-Management-Probleme lösen, ein Allheilmittel für eine wartungsfreie Desktop-Landschaft sei sie aber nicht, sagen die Analysten. In vielen Fällen werde sich die erhoffte Senkung der Total Cost of Ownership (TCO) nicht einstellen. So empfehlen die Analysten, sich auf Unternehmensbereiche mit überwiegend strukturierten Aufgaben zu konzentrieren, damit sich Desktop-Virtualisierung möglichst schnell amortisiert.