Wege aus der IT-Kostenfalle

02.06.2005
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Zweitens muss die IT ihre Komplexität verringern, um den maximalen Ertrag aus ihren begrenzten Ressourcen zu gewinnen. Denn ihre Daseinsberechtigung bezieht die interne IT nach wie vor aus ihrer Leistungsfähigkeit. Weniger Komplexität lässt sich in der Regel durch Standardisierung erzielen. Es ist also für die IT überlebensnotwendig, die Architektur und die Produkte daraufhin zu untersuchen, wo sie sich stärker vereinheitlichen lassen. Die beste Alternative sind Komponenten, die unternehmensübergreifend eingesetzt werden können.

Zum dritten darf die IT vor der Anbindung von Lieferanten und Endkunden nicht Halt machen, wenn sie das Unternehmensgeschäft als Ganzes im Auge behalten will. Ein gutes Beispiel dafür sind Tracking-and-Tracing-Systeme im Internet, wie sie die Transportdienstleister seit einiger Zeit anbieten. Voraussetzung für solche wertsteigernden Lösungen ist jedoch, dass die IT-Abteilung alle neuen technischen Möglichkeiten verfolgt und erkennt, wann sie übernommen, wie sie gebündelt und auf welche Weise sie genutzt werden sollten.

Viertens und letztens managen viele Unternehmen die Personal-Ressourcen falsch: Für neue Aufgaben holt man externe Kräfte, für die eigenen Mitarbeiter bleibt die eher langweilige Pflege der technisch ausgereiften Anwendungen übrig. Dabei wäre es anders herum viel sinnvoller, erläutert Buchta. So gebe es beispielsweise für das Desktop-Management heute standardisierte Serviceangebote, mit denen die eigenen Ressourcen kaum konkurrieren könnten. Die frei werdenden Inhouse-Kapazitäten ließen sich - soweit möglich - für neue, Wert generierende Lösungen einsetzen. In die innovative Bereiche gehören eigene Leute, nicht teuer von außen eingekaufte, rät der A.T.-Kearney-Manager: "Sonst steht über kurz oder lang die Frage im Raum, warum sich das Unternehmen überhaupt noch eine eigene IT leisten soll."