OEM-Science-fiction:

Wechselplatten als Bravour-Speicher-Lösung

05.10.1979

MÜNCHEN )CW) - Einen Blick auf den Speichermedienmarkt Mitte des kommenden Jahrzehnts warf Roland L. Benton, Control Data Corporation, Minneapolis, in seinem Referat "Speichertechnologie" auf dem OEM-Symposium am Montag. Da die Magnetplatte in den kommenden Jahren eine zunehmende Kapazität bei gleicher Oberfläche aufweisen werde, dabei gleichzeitig Platten niedrigeren Durchmessers eine geringere Kapazitäts-Preis-Relation hätten, gehe der Trend der 80er Jahre eindeutig zum Wechselplattenlaufwerk mit acht Inch Magnetplatten-Durchmesser (oder einem noch kleineren, dessen Entwicklung zu erwarten stünde).

Benton führt dazu aus, durch neue Technologien seien die Speichermedien mit der Zeit immer dünner und dadurch immer dichter zu beschreiben. So werde es 1986 auf einer Platte 500 Millionen Zeichen geben, auf der vergleichsweise heute nur etwa ein Zehntel steht. Das würde bedeuten, daß andere Medien, wie Magnetbandkassetten oder Disketten, mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt werden. Als Erläuterung gibt Benson die folgende Tabelle, bei der die Charakteristika der einzelnen Speicherperipherien untersucht.

Das Minus, das die Wechselplatte nach dieser Aufschlüsselung erhält - und das für Unternehmen von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist -, sieht Benson durch rapid sinkende Magnetplattenkosten und noch stärker sinkende Elektronikkosten innerhalb des nächsten Jahrzehnts sich in ein Plus verkehren. Da bei hohen Kapazitäten die kleinere Platte wirtschaftlicher sei, als die große, prophezeit Benson eine Entwicklung zur kleinen Kompakt-Wechselplatte, deren Handhabung immer sicher, weniger zeitaufwendig - mit einem Minimalabstand des Magnetkopfs über dem Medium - und dadurch als OEM-Produkt durch die Massenproduktion immer interessanter wird.