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Informationsmanagement via Internet

Webportal "Ushahidi" unterstützt Helfer in Pakistan

01.09.2010
Von pte pte
Während der Flutkatastrophe in Pakistan hat die Internet-Plattform Ushahidi.com nützliche Informationen zu den Krisengebieten geliefert. Das Portal unterstützt Hilfsorganisationen in Krisensituationen sowie bei Katastrophen.

Menschen, die in direkter Nähe des Geschehens sind, können Informationen zur Lage vor Ort per SMS oder via Internet schicken. Die Plattform sammelt die Daten und visualisiert sie auf einer Karte. So erhalten Nutzer einen Überblick über mögliche Einsatzgebiete. Diverse Hilfsorganisationen binden die kostenlose Webseite auf ihren Portalen ein. "Diese Technologie ermöglicht mit SMS und Internet den Betroffenen oder den Helfern in Krisengebieten, auf Real-Time-Basis, transparente und für alle Beteiligten zugängliche Krisenmeldungen und Hilfegesuche zu versenden", erklärt Daniel Stauffacher, Direktor der in Genf ansässigen Stiftung ICT4Peace (Informations- und Kommunikationstechnologie für den Frieden).

Richtige Darstellung von Information

Das Portal entstand im Jahr 2007 in Kenia. Dort gab es nach den Wahlen gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Parteien. Ory Okolloh, eine Aktivistin und Juristin, schrieb darüber in ihrem Blog. Sie erhielt unzählige Nachrichten über ähnliche Situationen im ganzen Land. Durch die systematische Bündelung der Daten entstand schließlich Ushahidi. Die Open-Source-Technologie findet in vielen Ländern Anwendung. "Ein solches Portal kam bei Unruhen wie in Kenia, einer Katastrophe wie in Haiti oder der Wahlbeobachtungen in Burundi erfolgreich zur Anwendung," meint Stauffacher.

Um die richtige Darstellung von der Information zu gewährleisten, gibt es die Software Swift River. Diese kam während des Erdbebens in Haiti erstmals zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine automatische Analyse aller Meldungen, die Ushahidi erreichen. Swift ordnet nach Gruppen. Je mehr Nachrichten in einer Gruppe, desto unwahrscheinlicher ist die Gefahr einer Falschmeldung oder einer Manipulation. Nach einer Überprüfung der Meldungen auf Richtigkeit durch freiwillige Mitarbeiter werden sie ausgesendet.

Diese Plattform bleibt eine von vielen Informationsmittel. Wegen ihrer Eigenschaften wird sie aber immer essenzieller. "Andere Quellen wie Twitter, Facebook, Wikipedia, Mobiltelefone sind nach wie vor ebenso wichtig. Auch auf traditionelle Medien und Satellitenphotographie darf nicht vergessen werden", so Stauffacher gegenüber pressetext. Das gute Zusammenspiel all dieser Quellen je nach Situation ist ausschlaggebend für ein gutes Informationsmanagement. (pte/sh)