Marktplätze für den Online-Handel

Webparks - branchenspezische Communities im Internet

24.09.1999
MÜNCHEN (fn) - Vor allem Geschäfte zwischen Firmen sind nach Ansicht vieler Marktforscher die treibende Kraft hinter dem elektronischen Handel. Doch wie finden sich Kunden und Lieferanten im chaotischen Netz? Die Stuttgarter Firma Ecom AG schlägt hierzu branchenspezische Online-Marktplätze vor, die "Webparks".

So unbegrenzt die Möglichkeiten des Internet auch sein mögen, wer gezielt nach Informationen fahndet, wird nicht selten überschüttet von Links. Sucht ein Surfer beispielsweise einen Hersteller von Kunststoffen, so liefert der Suchdienst Altavista.de nicht weniger als 869 487 Web-Seiten zu diesem Thema. Schon möglich, daß sich in dieser Menge geeignete Anbieter finden, doch kaum jemand wird all diese Links auswerten können.

Die Gründer der Ecom AG (www.ecomag.net) aus Stuttgart sehen in der chaotischen Struktur des Web ein großes Hindernis den für Online-Geschäfte zwischen Firmen (Business-to-Business E-Commerce). Diese Hürde will Ecom nun überwinden, und zwar mit seinen branchenspezifischen Business-to-Business-Märkten im Internet, den Webparks. Firmen, beispielsweise Hersteller, Diensteanbieter oder Vertriebsgesellschaften einer Branche, können diesen virtuellen Industrieparks beitreten und eine Online-Gemeinschaft bilden. Sie kommt zum einen den Mitgliedern zugute. Vor allem aber sollen Webparks den potentiellen Kunden den Zugang zu den Online-Angeboten der Unternehmen erleichtern.

Diese speziell für einen Wirtschaftszweig erstellten Internet-Sites basieren auf den drei Säulen individuelle Firmenpräsentationen, Suchfunktion sowie Online-Marktplatz. Die Unternehmen präsentieren sich wie bisher auch mit einer individuell gestalteten Homepage im Internet, doch gleichzeitig verweist ein Eintrag in der Marktteilnehmerliste im Webpark auf den Internet-Auftritt.. Eine Search Engine erlaubt sowohl eine Volltextrecherche als auch die lösungsorientierte Suche im Webpark, wobei sich der Besucher hierzu einen Begriff, zum Beispiel "Dienstleistung" oder "Logistik", herauspickt.

Im Online-Marktplatz findet der Anwender beispielsweise Neuigkeiten aus der Branche vor. Außerdem informiert dieser Teil des Webparks über Veranstaltungen. Ferner enthalten die Marktplätze eine Jobbörse und Diskussionsforen. Später sollen dort auch Auktionen stattfinden. Den Webpark betreibt ein Kooperationspartner von Ecom, der sich in der jeweiligen Branche auskennt.

Ein erster Webpark ging bereits ans Netz: "Packaging-Park" ist eine Branchenplattform der Verpackungsindustrie, der von dem Fachmagazin "Die Verpackung" betrieben wird (http://www. packaging-park.com). Neben dieser haben noch einige andere Branchen Interesse bekundet. So wird der Bundesverband des Mittelstandes in der Telematik (BVMT) demnächst einem "Telematik-Park" eröffnen. Auch die Reiseindustrie sitzt schon in den Startlöchern für ihren "Travel-Park".

Ecom liefert die erforderliche Software, die der Betreiber eines Webparks erwerben muß. Außerdem kassieren die Stuttgarter, wenn ein Unternehmen einer Branchenplattform beitritt. Der Eintrag in die Suchmaschine ist dagegen kostenfrei.