Das zweite Kalenderquartal 2006 wird nur wenigen IT-Anbietern in guter Erinnerung bleiben. Nachdem in dieser Woche bereits Unternehmen wie JDA Software, AMD und Business Objects vor einem schwachen Geschäftsverlauf gewarnt hatten, setzte der Integrationsspezialist Webmethods am Freitag die Serie der Gewinn- und Umsatzwarnungen fort. Dabei lag das Unternehmen sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis überraschend weit neben den eigenen Prognosen.

Statt eines Profits von einem bis fünf Cent je Aktie erwartet Webmethods in seinem ersten Fiskalquartal (Ende: 30. Juni) nun einem Verlust von zwölf bis 15 Cent je Anteilschein. Und statt eines Umsatzes von 51 Millionen bis 53 Millionen Dollar hat das Unternehmen nach vorläufigen Zahlen lediglich Einnahmen von 44 Millionen bis 45,5 Millionen Dollar errechnet. Damit wurden auch die Analystenprognosen weit verfehlt, die einen Gewinn von sieben Cent pro Anteilschein bei Einnahmen von 52,5 Millionen Dollar erwartet hatten.

Webmethods sprach von "zusätzlichen Schritten im Beschaffungsprozess der Kunden", die man nicht vorausgesehen habe. Die Aktie brach im vorbörslichen Handel zeitweilig um bis zu 35 Prozent ein. Am Branchensegment kann es jedenfalls nicht liegen, dass die Zahlen von Webmethods so schwach ausgefallen sind: Wettbewerber Tibco hatte gestern Umsätze und Erträge für den gleichen Zeitraum präsentiert, die über den Prognosen rangierten. (ajf)