Weblogs - noch ein zartes Pflänzchen

22.03.2005
Von Edgar Wang

In den USA erscheinen die Online-Journale an vielen Schulen und Hochschulen. Studenten veröffentlichen Arbeitsergebnisse, Diskussionen werden online über Blogs geführt, Dozenten publizieren Literaturlisten und Mitteilungen, stellen Aufgaben oder bereiten ihre Seminare über Blogs vor. Den Anfang machten wie zu erwarten Elite-Universitäten wie die Harvard und die Stanford University. Ein wichtiges Signal setzte im vergangenen Frühjahr die University of Minnesota, die als erste Hochschule der zweiten Reihe ihren Angehörigen campusweit die Möglichkeit zu Blog-Publikationen bot. Sie verzeichnet derzeit über 1100 Autoren.

Auch zu Zwecken der betrieblichen Bildung wären Blogs ein nützliches Instrument. Diese Aussage lässt sich bislang allerdings nur im Konjunktiv treffen - denn noch sind Weblogs in diesem Bereich eine Seltenheit.

Martin Röll, einer der bekanntesten deutschen Weblog-Consultants, sieht hier viele Einsatz-möglichkeiten, die er in seiner Publikation "Corporate E-Learning mit Weblogs und RSS" für das "Handbuch E-Learning" ausführlich beschreibt: Blogs können für die Publikation von Lerninhalten durch den Kursleiter oder Seminarteilnehmer oder für die Vernetzung der Lehrer und Lerner genutzt werden. Für informelle Szenarien sind ihre Funktionen als Lernjournale, persönliche Infoablage und Reflexionsmedium wichtig. Vor allem aber Lernformen unterstützt werden, die unmittelbar auf dem Arbeitszusammenhang beruhen: "Blogs liefern einen persönlichen Kontext, verbinden Emotionen und Erfahrung und laden zu Diskussionen ein. Daher sind sie ein ideales Werkzeug für den Wissensaustausch", meint Röll.