Workshop als universelles Entwicklungs-Framework

Weblogic 8.1: Ein Meilenstein für Bea Systems

15.08.2003
MÜNCHEN (IDG) - Bea Systems hat offiziell Version 8.1 seiner Integrationsplattform "Weblogic" vorgestellt. Die weitreichende Verbindung der einzelnen Suite-Komponenten und ein übergreifendes Entwicklungs-Framework sind die Highlights des Upgrades.

Die Versionsnummer täuscht zwar ein kleines Update vor, tatsächlich handelt es sich aber um einen Release-Sprung, da Bea aus Marketing-Gründen die Einführung einer Version 8.0 ausgelassen hat. Das Upgrade spiegelt über zwei Jahre Entwicklungsarbeit und mehrere Millionen Dollar Engineering-Investitionen wieder, resümierte Bea-CEO Alfred Chuang anlässlich der Produktpräsentation. Die gemeinsame Codebasis des Portal- und Application-Servers sei eines der zwei herausragenden Merkmale des neuen Infrastrukturpakets.

Das andere Highlight ist die Entwicklungsumgebung "Weblogic Workshop", die bislang überwiegend zum Aufbau von Web-Services verwendet wurde und sich nun als universelles Tool zur Programmierung von Java- und Portalapplikationen eignet. Um die Java-Programmierung möglichst einfach zu gestalten, lehnt sich Workshop in der Bedienung an Microsofts "Visual Basic" an. Das Ziel, etwa eine Million Java-Entwickler auf Workshop zu bringen - bis jetzt sind es rund 600000 -, soll mit der neuen Version erreicht werden. Dazu könnte auch Beas Absicht beitragen, die hinter Workshop steckende Technik dem Java Community Process zur Standardisierung zu übergeben.

Das neue Weblogic reflektiere die Kombination von Softwareintegration und Entwicklung - beides werde künftig zusammenwachsen, erklärt Marketing-Chef Tod Nielsen. Über das Upgrade hoffen die Bea-Offiziellen, sich deutlich von der Konkurrenz absetzen zu können. Vor allem den gegenüber IBM in Sachen J2EE-Applikations-Server verlorenen Boden will man wieder gutmachen. Big Blues "Websphere"-Plattform bezeichnet Nielsen als "Serviceware", denn die Zusammenstellung der einzelnen Komponenten erfordere eine ganze Armee von Dienstleistern. Besonders Workshop fällt in der Abgrenzung eine wichtige Rolle zu, so der Marketier, bedenkt man, dass IBM mit der Rational-Übernahme und einer erweiterten Entwicklerinitiative diesem Bereich ebenfalls Priorität einräumt. Microsofts Angebot dagegen gesteht Nielsen eine zwar hohe Produktivität bezüglich der Entwicklungs-Tools zu, der Aspekt der Verfügbarkeit oder die Möglichkeit, skalierbare Infrastrukturen aufzubauen, seien in dem System dagegen weniger ausgeprägt.

Bei der künftigen Produktarbeit konzentriert sich Bea auf das leichtere Deployment von Applikationen sowie deren Sicherheit. Dazu werde das Security-Management-Produkt der im Februar akquirierten Firma Crosslogix integriert. Laut Chuang sollen zudem in Kürze eine Reihe von Sicherheitslösungen präsentiert werden, die man in Kooperation mit unabhängigen Softwarehäusern entwickelt und die auf Applikationsebene ansetzen. (ue)