Java ist für Datenbankapplikationen noch nicht geeignet

Web-Tools sind verbesserungswürdig

17.10.1997

Nur wenige der heute verfügbaren Tools seien gut genug, um Hochleistungsdatenbank-Anwendungen zu erstellen, so das Fazit der jüngsten Ovum-Studie. Die meisten Web-Entwicklungs-Tools eigneten sich entweder nur für kleine Systeme oder aber zur Errichtung komplexer Benutzer-Schnittstellen. Vor allem die Programmiersprache Java ist nach Meinung von Neil Ward-Dutton, Autor der Studie, für Datenbankapplikationen noch nicht geeignet. Viele Softwareproduzenten müßten in C++ Zuflucht suchen, wenn sie leistungsstarke Lösungen realisieren wollen.

Ovum unterscheidet in der Studie drei Kategorien von Web-Entwicklungs-Tools. In der ersten Gruppe befinden sich die Produkte lange etablierter Firmen wie Progress oder Recital. Diese haben ihre alten Client-Server-Benutzeroberflächen durch Web-Browser ersetzt. Die zweite Gruppe schließt Unternehmen wie Borland und Symantec ein, deren Tools mehr Client-basiert waren und die sich dafür entschieden haben, neue Produkte für das Web zu entwickeln statt die alten umzuschreiben. Die dritte Gruppe schließlich besteht aus neuen Firmen wie Bluestone oder Netdynamics, deren Fokus speziell auf Internet-Lösungen liegt.

Alles in allem seien die erstgenannten Unternehmen am besten geeignet, um Werkzeuge anzubieten, mit denen stabile und leistungsfähige Datenbankanwendungen für das Web erstellt werden können. Allerdings litten gerade diese Firmen unter einem Image-Problem. Sie werden als altmodisch angesehen und müssen sich Selbstgefälligkeit vorwerfen lassen. Der jüngste Kauf des Java-Tool-Herstellers Apptivity durch Progress ist laut Ward-Dutton ein Zeichen dafür, daß das Unternehmen glaubt, sich ein moderneres Image geben zu müssen.