Neue Infrastruktur von i2 soll Projektkosten senken

Web-Services knüpfen die Lieferkette enger

28.02.2003
MÜNCHEN (fn) - Mit dem nächsten Release "i2 Six" führt der Supply-Chain-Management-(SCM-)Anbieter i2 Web-Services-Technik ein. Ziel des Anbieters ist es, alle SCM-Funktionen über standardisierte Schnittstellen zugänglich zu machen, um die Implementierungs- und Integrationskosten bei Anwendern drastisch zu senken.

Künftig wird es für die Funktionen der zahlreichen i2-Softwareprodukte Web-Services-Schnittstellen geben. Fremdanwendungen können so mit den SCM-Produkten, wie etwa "Demand Planning" oder "Demand Fulfillment", über offene Interfaces Daten austauschen. Alle über Web-Services zugänglichen Module sind in einem "Service Registry" verzeichnet. Auf diese Weise soll es Firmen leichter als bisher möglich sein, SCM-Funktionen in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Zum Definieren von anwendungsübergreifenden Workflows gibt der Hersteller seinen Kunden die neue "Business Integration Workbench" an die Hand. Ferner können sie über "Wizards" vorkonfigurierte Prozessschablonen auf einfache Weise an ihre Bedürfnisse anpassen.

Bei seinem neuen Ansatz trägt der Hersteller offenbar auch dem Integrationsgedanken Rechnung: So liefert i2 die Enterprise-Application-Integration-(EAI-)Plattform von Webmethods sowie die ETL-Tools (ETL = Extract, Transform and Load) des Anbieters Informatica mit. Mit Letzteren lassen sich Geschäftsinformationen aus verschiedenen Datenbanken beziehungsweise Business-Applikationen in die i2-Umgebung laden. Damit Firmen auch ältere Anwendungen und Datenbanken, etwa betagte Mainframe-Software, in das Supply-Chain-Management einbinden können, stellt i2 Werkzeuge zum Entwickeln kundenspezifischer Adapter zur Verfügung.

Neben der neuen Infrastruktur wird i2 mit dem neuen "Supply Chain Event Management" eine Art Frühwarnsystem für Lieferketten auf den Markt bringen. Via ein elektronisches Dashboard können Manager sich über kritische Ereignisse, wie zum Beispiel Warenengpässe oder geplatzte Liefertermine, informieren. Die Software verarbeitet hierzu Warn- und Statusmeldungen von allen in der Lieferkette involvierten ERP- und SCM-Systemen.

"Wenn wir i2 Six auf den Markt bringen, werden wir eine Reihe von Kunden präsentieren, die bereits mit dem neuen System arbeiten", reagiert Navin Ramachandran, Director of Sales, auf Berichte über den Nachfragerückgang im SCM-Umfeld. "Eine typische Implementierung wird dank der neuen Infrastruktur etwa 1,25 bis 2,5 Millionen Dollar kosten", verspricht Pallab Chatterjee, President of Solutions Operations von i2. Das wäre vergleichsweise günstig gegenüber den sieben Millionen Dollar, die das Marktforschungsunternehmen Nucleus Research aus Wellesley, Massachusetts, veranschlagt.