Surfer verweilen nur kurz bei der Telekom-Tochter

Web-Seiten von T-Online fehlt es an attraktiven Inhalten

15.09.2000
BONN (CW) - Dem T-Online-Angebot im Internet scheint es an Attraktivität zu fehlen. Diesen Schluss legen zumindest die jüngsten Zahlen des Marktforschungsunternehmens MMXI Europe nahe. Danach sinkt die Verweildauer auf den T-Online-Seiten kontinuierlich.

Zwar surften die Kunden nach Unternehmensangaben zufolge rund 7,3 Stunden im Monat über den Netzzugang der Telekom-Tochter, davon bleiben sie aber nur noch 36 Minuten auf den Seiten von T-Online. Im Januar lag dieser Wert laut MMXI noch bei fast 80 Minuten. Besser sieht die Situation beim Konkurrenten AOL aus: Seine Benutzer verweilen durchschnittlich 178 Minuten pro Monat auf den AOL-Seiten, womit der Provider im Vergleich zum Juni (144 Minuten) kräftig zulegen konnte.

Sollte die Entwicklung nicht gestoppt und umgekehrt werden, könnte das für T-Online fatale Folgen haben: Mit der kürzeren Verweildauer der Surfer sinkt nämlich die Attraktivität des Portals als Werbemedium.

Ein Problem, das wohl auch T-Online bewusst ist. Anlässlich der Bekanntgabe der Halbjahresbilanz (siehe CW Nr. 36, Seite 7) versprach Detlev Buchal, der nach dem plötzlichen Ausscheiden von Wolfgang Keuntje kommissarisch das Unternehmen leitet, neue und attraktivere Inhalte. Im Gespräch sind etwa Musikkonzerte oder Sportereignisse, die in Echtzeit übertragen werden.