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Web-Guru unterstützt FBIs "Carnivore"-Projekt

07.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In der Auseinandersetzung über einen potenziellen Missbrauch des E-Mail-Überwachungssystems "Carnivore" hat die US-Bundespolizei FBI (Federal Bureau of Investigation) einen einflussreichen Verbündeten gewonnen. Vinton Cerf, der Anfang der 70er Jahre neben anderen Pionieren die technischen Grundlagen für das World Wide Web geschaffen hat, verteidigte gestern in einer Anhörung vor dem Senat das umstrittene E-Mail-Abfangsystem. Seiner Meinung nach bestehe keine Gefahr, dass das FBI die Privatsphäre unschuldiger Internet-Nutzer verletze. Cerf, der heute Senior Vice President bei Worldcom ist, wandte sich auch gegen die Forderung von US-Bürgerrechtsorganisationen, den Quellcode von Carnivore offenzulegen. Nachdem der Web-Guru vor zwei Wochen eine technische Einführung in das Überwachungssystem erhielt, schließt er eine missbräuchliche Verwendung von "Carnivore" aus.

Für das US-Justizministerium und das FBI sind Cerfs Äußerungen von großer Bedeutung, da er weitreichenden Einfluss in der Internet-Community genießt.