Astarte ergänzt Web Edition um drei Module

Web-Content-Management: Keine Frage des Geldbeutels mehr?

04.10.2002
MÜNCHEN (CW) - Das Softwarehaus Astarte aus Karlsruhe erweitert sein Web-Content-Management-System "Web Edition" um die "Benutzerverwaltung Pro" sowie ein Workflow- und ein Datenbank-/Objektmodul. Besonders mit der neuen Benutzerverwaltung soll die ursprünglich auf den Mittelstand zugeschnittene Lösung nun auch große Unternehmen als Kunden gewinnen.

Zu einem Kampfpreis von rund 1400 Euro ist das System für die Verwaltung und Aktualisierung von Informationen in Internet-Anwendungen zu haben - einschließlich der neuen Module. Im Gegensatz dazu verschlingen dem Hersteller zufolge viele vom Funktionsumfang vergleichbare Lösungen eine fünfstellige Summe und sind damit für kleine und mittlere Unternehmen unerschwinglich.

Wie dieser Preisunterschied möglich ist, versucht Christian Schulmeyer, Leiter des Geschäftsbereichs Software bei Astarte, folgendermaßen zu begründen: "Wir haben klein angefangen, nämlich zu zweit. Einige Komponenten existierten schon, erst nach und nach kamen weitere Module dazu." Große Konkurrenten wie Imperia oder Red Dot dagegen wären in der Hochphase des Neuen Marktes mit viel Kapital und unter Aufsicht fremder Investoren gegründet worden.

Nun steht wieder eine Erweiterung an. Web Edition bestand bisher aus den Modulen Benutzerverwaltung, Scheduler, Editor-Plugin, Kundenverwaltung und Shop. Das neue "Web Edition Pro" verfügt zusätzlich über die Komponenten Benutzerverwaltung Pro, das Workflow- und das Datenbank-/Objektmodul. Die Benutzerverwaltung Pro bildet komplexe Benutzerstrukturen ab, wie sie in größeren Firmen vorkommen. Bis hinunter zu einzelnen Informationsobjekten können Rechte an einzelne Personen oder Gruppen vergeben werden.

Ergänzend dazu gestattet das Workflow-Modul, komplexe Freigabeszenarien anzulegen (mehrere Personen können sich die Freigabe teilen), und informiert die verantwortlichen Web-Redakteure durch ein integriertes Messaging- und E-Mail-System über ihre aktuellen Aufgaben. Das Datenbank-/Objektmodul schließlich kombiniert Seiten- und Objektorientierung. Daten lassen sich damit in Klassen strukturiert und frei von Layout-Informationen speichern.

Vom Funktionsumfang her könne sich ihr Produkt durchaus mit Highend-Systemen messen, wertet Schulmeyer. Was es derzeit noch von solchen Lösungen trenne, sei lediglich das Fehlen einer Versionierung, Archivierung sowie einer Einbindung von SAP R/3 oder Microsoft Office. Auch aktuellen Trends wie den Themen Personalisierung und Web-Services verschließt sich Astarte nicht. "Eine Personalisierung ist im Moment schon zu einem gewissen Grad möglich", argumentiert Schulmeyer. Das Modul Kundenverwaltung erlaube es, dem Kunden ein auf ihn zugeschnittenes Informationsangebot zu bieten. Ab April 2003 soll sich der Kunde zudem individuell Informationen auf einer Seite zusammenstellen können. Zum Thema Web-Services: Eine XML-Schnittstelle für die objektorientierte Datenbank, die den Im- und Export beliebiger Datenobjekte erlaubt, ist bis Ende Oktober geplant.

Die Sourcen von Web Edition sind offen, so dass Kunden jederzeit eigene Funktionen ergänzen können. "Wir haben ein kommerzielles Produkt, aber jeder ist eingeladen, an diesem System weiter zu entwickeln", erläutert Schulmeyer. Wenn Kunden auf dieser Basis Ideen generieren, die dann wieder in die Konzeption und Entwicklung einfließen, spart das ebenfalls Kosten.

Für die Basisversion existieren drei verschiedene Lizenzmodelle. Sie decken bei gleichem Funktionsumfang verschiedene Bedarfsszenarien ab: von der Privatperson mit einer Internet-Domain (Web Edition, 160 Euro) über kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu fünf Domänen (Web Edition Five, 600 Euro) bis hin zu Verlagen, Multimedia-Agenturen und großen Unternehmen, für die eine Lizenzvariante zur Pflege von bis zu 20 Domains zur Verfügung steht (Web Edition Twenty, 1300 Euro). (sra)

Abb: Komponenten

Web Edition Pro unterscheidet sich von der Standardversion durch drei neue Module. Quelle: Astarte/CW