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"Web-Bugs" auf dem Vormarsch

16.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Einsatz von so genannten "Web-Bugs" auf Internet-Seiten hat sich in den vergangenen drei Jahren fast verfünffacht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Marktforschungsunternehmens Cyveillance, der eine Untersuchung nach dem Zufallsprinzip von rund einer Millionen Websites zugrunde liegt. Bei den Web-Bugs handelt es sich zumeist um durchsichtige, ein Pixel große Grafiken, die Site-Betreiber und Werbenetze in ihre Web-Seiten einbauen, um das Surf-Verhalten ihrer Besucher zu verfolgen und Informationen über sie anzulegen. Die kleinen Spione, die Namen wie "clear GIF" oder "1 x 1 GIF" tragen, bleiben vom Nutzer gewöhnlich unbemerkt. Dem Bericht zufolge registrierten die Experten bei rund vier Prozent der Homepages einen Wanze. Zum Zeitpunkt der letzten Untersuchung im Jahr 1998 wurden die Cyveillance-Mitarbeiter nur bei etwa einem halben Prozent der Seiten fündig.

Vor allem auf privaten Homepage haben sich die Wanzen drastisch vermehrt. Die Web-Bugs waren auf rund 18 Prozent der untersuchten Internet-Seiten vertreten. In den meisten Fällen ist dies aber nicht auf den Seiteninhaber, sondern auf den Hoster zurückzuführen. Einem Bericht der "New York Times" zufolge sind besonders die kostenlosen Homepages von großen Online-Unternehmen wie AOL oder Geocities verwanzt. So bietet AOL etwa den Benutzern die Möglichkeit, auf ihrer privaten Site ein Werbebanner für den Online-Dienst zu platzieren. Für jedes dadurch neu geworbene AOL-Mitglied zahlt der Konzern eine Prämie von 50 Dollar. Nach Angaben der Zeitung wird jedoch zusammen mit dem Banner ein Web-Bug des Marktforschungsunternehmens Be Free installiert, ohne das der Kunde davon in Kenntnis gesetzt wird.