US-Versicherer erwartet Kostensenkung

Web-Applikation nimmt dem Call-Center die Arbeit ab

12.09.1997

Die Rentenabteilung des in Norwood, Massachusetts, ansässigen Versicherungsunternehmens New York Life trägt sich schon seit vier Jahren mit der Idee, ihren rund 200000 Kunden den Web-Zugang zu ihren Vertragsdaten zu ermöglichen. Die Ziele bestehen darin, die Belegschaft im Call-Center zu reduzieren und die gedruckten Berichte an die Klientel zu verringern.

Mittel zum Zweck ist eine Anwendung, die der Kundschaft via Internet Einblick in ihre laufenden Verträge gewährt. Künf- tig sollen sich die Versicherungsnehmer aus den dort abgelegten Daten selbst die von ihnen gewünschten Berichte zusammenstellen können.

Dazu hat New York Life Benefit Services das interne Vorgangsverfolgungs-System komplett neu gestaltet und um eine Web-basierte "Client-Access"-Applikation erweitert. Die Kunden haben jetzt Zugriff auf dieselbe "Foxpro"-Datenbank, die auch die Mitarbeiter des Call-Centers anzapfen - selbstverständlich nur, wenn sie sich mit Kennzahl und Paßwort identifizieren können. Die dazu notwendige Authentifizierungs-Software stammt von Verisign.

Als Web-Server dient eine "Proliant"-Maschine von Compaq, die mit Netscape-Software ausgestattet ist. Zwischen den Server und das Internet hat das Assekuranzunternehmen eine Firewall-Software von Raptor Systems geschoben. Sobald das System den Anwender akzeptiert hat, wird die Datenübermittlung zwischen Browser und Web-Server verschlüsselt. Dabei kann der User selbst entscheiden, ob er einen 40-Bit- oder einen 128-Bit-Schlüssel verwenden will.

Etwa 30000 der Benefit-Services-Kunden sind derzeit in der Lage, von der Direktverbindung zu ihren Vertragsdaten Gebrauch zu machen. Bis zum Jahresende, so Executive Vice President Dave Vangel, wird diese Zahl "dramatisch" ansteigen.