Me-Commerce statt E-Commerce
Ein revolutionäre Neuerung und ein potenziell riesiger Markt für den elektronischen Handel könnte etwa die gezielte (kontextbezogene) und einfache Platzierung und Referenzierung von Produkten auf Blogs, in Social Software oder Homepages mit Hilfe spezieller Verkaufstools wie "Ebay Relevance Ads", "Chitika Minimals", "Mecommerce", "Backpack", "Wists", Kaboodle" oder "Slide" sein, die in den letzten Monaten aufgetaucht sind. Marktkenner sehen hier vor allem eine Chance für Online-Händler, sich von Ebay oder Amazon zu lösen. Noch weiter treibt es Yahoo, das mit dem Web-2.0-Dienst "Shoposphere" Benutzern die Auswahl und das Tagging der zu verkaufenden Produkte über "Einkaufslisten" überlässt. Ein weiterer Ansatz, der für traditionelle Unternehmen und Dienstleister eine Gefahr und Chance zugleich ist, sind Anwendungen zur Suche und Bewertung von lokalen Angeboten (Ort, Region) wie hierzulande Qype.
Der Erfolg hängt letztlich davon ab, ob der Service inhaltlich gut ist (sprich: den Benutzer interessiert) sowie das tägliche Leben erleichtert und die Kommunikation fördert. "Erst dann kann die Community eine kritische Masse erreichen", weiß Glaeser. Dabei gilt es stets, die eigenen kommerziellen Interessen mit den Vorlieben der Benutzer (User Experience) auszubalancieren. Diesbezüglich lässt sich bei den oft von wenigen Leuten entwickelten und betreuten Web-2.0-Communities wenig abgucken, da sie zwar nützlich und beliebt sind, aber kaum Umsatz generieren wollen oder können. Beispiele wie das Business-Netzwerk "Open BC" mit seinen 1,4 Millionen registrierten Usern zeigen aber, dass es sich rechnen kann. Der Betreiber kommt ohne Werbung aus, kann aber für den Zugang zur Community Geld verlangen. Gleiches gilt schon länger für Gaming-Angebote im Internet.