Web 2.0 erreicht den Arbeitsmarkt

19.07.2006
Von Constantin Gillies

Bleibt die Frage: Wie kommt man auf die Buddylists der Personaler? Kandidaten sollten sich vor allem darauf einstellen, dass Unternehmen in Zukunft verstärkt Personen-Suchdienste wie Zoom-Info nutzen. Das Prinzip: Die Robots dieser Suchmaschine durchforsten rund um die Uhr das Netz nach Menschen. Eine spezielle Software sichtet sämtliche Netzquellen wie Lebensläufe, Werdegänge, Wohnortinfos, Tagungsprogramme oder Zeitschriften-Artikel. Aus diesem Sammelsurium von Informationen erstellt der Computer Personenprofile - mit erstaunlicher Präzision. Dabei erfasst der Suchroboter jede Person und nicht nur Jobsucher oder Nutzer einer bestimmten Stellenbörse.

Personalverantwortliche, die die kostenpflichtige Profisuche von Zoom-Info abonniert haben, sind in der Lage, im Netz nach Kandidaten mit speziellen Qualifikationen oder bestimmten ehemaligen Arbeitgebern zu fischen. Selbst Suchmuster wie: "Ich suche ehemalige Marketing-Mitarbeiter von Siemens" werden möglich. Teilweise spuckt die Datenbank zum Personenprofil auch ein Foto aus. "Vergleichs-Shopping nach Mitarbeitern" nennt Zoom-Info das in der Werbung. Das scheint Anklang zu finden: Rund 20 Prozent der 500 größten US-Unternehmen nutzen bereits den Dienst, übrigens auch Google selbst. 70 Millionen Personen hat Zoom-Info nach eigenen Angaben schon erfasst - selbst ohne die sicher vorhandenen Dubletten ein beeindruckender Wert.