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WASC-Report zu Angriffen im Netz

Web 2.0 bei Hackern immer beliebter

01.09.2009
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.
Die Zahl von Angriffen auf Web-Seiten nimmt deutlich zu. Immer häufiger geraten Web-2.0-Seiten dabei ins Visier von Hackern.

Hollywood-Schauspielerin Jessica Biel ist neuerdings die gefährlichste Prominente der Welt - zumindest im Internet. Sie überflügelt damit erstmals ihren Kollegen Brad Pitt, der seinerseits die Sängerin Beyoncé sowie Jennifer Aniston, Tom Brady und Jessica Simpson auf die Plätze verweist.

Wer nach diesen Promis sucht, hat eine Chance von Eins zu Fünf, auf einer Seite zu landen, die mit Malware verseucht ist. Das berichtet der Antivirenspezialist McAfee. "Die Suche nach den letzten Promi-News kann schlimmen Schaden an Ihrem Computer anrichten", warnt das Unternehmen vor Spyware, Adware, Spam, Phishing, Viren und anderer Schadsoftware. Besonders riskant sei die Suche nach dem Namen der Stars in Kombination mit "Download", "Wallpaper", "Bildschirmschoner" oder "Fotos".

Hacker treiben nach wie vor ihr Unwesen im Internet. Unternehmen reagieren nur unzureichend auf die wachsende Zahl von Angriffen.
Hacker treiben nach wie vor ihr Unwesen im Internet. Unternehmen reagieren nur unzureichend auf die wachsende Zahl von Angriffen.
Foto: Fotolia/Iosif Szasz-Fabian

Die Zahl von Angriffen auf und über Web-Seiten hat im Vergleich zu den Vorjahren weltweit insgesamt deutlich zugenommen. Bevorzugtes Ziel der Attacken sind Web-2.0-Seiten, die mit ihren hohen Benutzerzahlen sowie relativ einfachen Zugangsmöglichkeiten zum Missbrauch einladen.

Das stellt der Halbjahresbericht des Web Application Security Consortiums (WASC) vom August dieses Jahres fest. "Die erste Hälfte 2009 zeigt eine deutliche Zunahme solcher Überfälle. Das Mitmachweb ist das bevorzugte Angriffsziel mit einem Anteil von 19 Prozent aller Fälle", analysiert das Breach Security Lab im Auftrag des WASC. Die Störenfriede nutzten dabei typische Web-2.0-Funktionen wie "User generated content" aus, um Schadsoftware zu verbreiten.

Die zweithäufigsten Attacken aus dem Netz sind unbekannter Natur. Das, so der Bericht, liege vor allem an mangelnden Mechanismen der Unternehmen, den Traffic ihrer Web-Applikationen so zu loggen, dass sie Schwachstellen aufspüren und Sicherheitslecks stopfen können.