Wassermann AG

Wassermann AG: IT-Berater brauchen Branchenwissen

23.07.2002
Von Helga Ballauf

Üppiges Einstiegsprogramm

Der junge Chemiker findet es einfacher, auf dieser Basis das betriebswirtschaftliche und informationstechnische Wissen draufzusatteln als umgekehrt. Als er vor zweieinhalb Jahren bei Wassermann einstieg, kannte er die speziellen Geschäftsprozesse der Pharmaindustrie bereits von einem Praktikum und aus der Fachpresse, aber "richtig gelernt habe ich mein Handwerkszeug erst hier, durch Training on the Job". Die französische Niederlassung der <a href="http://www.boehringer-ingelheim.com/corporate/home/home.asp">Boehringer Ingelheim GmbH</a> und der deutsche Ableger des <a href="http://www.byk-gulden.com/home/site.nsf/files/d_0_altana.html">Byk-Gulden-Konzerns</a> zählen zu Wassermanns großen Pharmakunden.

Nicht die Stoffumwandlungsprozesse bei der Herstellung von Tabletten, Pulver und anderen Präparaten interessieren Manger und seine Kollegen, sondern vielmehr der Kontext, in dem die Produktion stattfindet. Dabei beobachteten sie unter anderem, dass "stabile Planungsdaten durch unsichere Marktbedarfe, Fehleinschätzungen des Marketings, Kostensenkungsmaßnahmen und Tender-Aufträge instabil werden können" oder dass Engpässe in der Materialdisposition sowie die Kapazitätsauslastung erst bei Entstehen bekannt werden und nur mit kurzfristigen Aktionen beseitigt werden konnten.

 Besonders wichtig, berichtet Branchenexperte Manger, ist die exakte Schnittstellendefinition zu Softwareprodukten anderer Hersteller. Denn in aller Regel muss das Way-System bereits vorhandene SAP-Module sowie pharmaspezifische IT-Lösungen integrieren. Seit 2001 ist die Firma Wassermann Teil der <a href="http://www.swisslog.com">Swisslog-Gruppe</a>. Die völlige Übernahme durch den börsennotierten Schweizer Konzern steht bevor, berichtet Unternehmenssprecherin Antje Zientek. Bis zum Abschluss der Umstrukturierung wird der Beraterstamm nicht erweitert, sagt sie: "Einzelne Bewerber, die ausscheidende Kollegen ersetzen, suchen wir jedoch immer."

Berufseinsteiger durchlaufen in acht bis zehn Wochen drei Schulungsblöcke. Es geht dabei um wirtschaftliches, IT-technisches und psychologisches Wissen, berichtet Zientek: Themen lauten beispielsweise: "Wie mache ich ein Unternehmen ökonomisch profitabler? Was trägt die Wassermann-Software dazu bei? Wie funktioniert sie?" oder "Wie gehe ich mit den Kunden um?" Chemiker Manger glaubt, dass die Studienrichtung bei einem künftigen SCM-Berater nicht das Entscheidende ist. "Wichtige Voraussetzungen sind abstraktes Denkvermögen, analytisches Vorgehen, eine nachvollziehbare Dokumentationsweise sowie die Bereitschaft, sehr eng mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten."

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