Fujitsu Siemens Computers

Was wird aus FSC?

16.07.2008
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Geht die Leichenfledderei schon los?

Thomas Meyer von IDC fragt sich, wie viel Sinn es ergeben könnte, dass eine IBM oder HP den Siemens-Anteil kaufen würde. Seine Antwort: keinen.
Thomas Meyer von IDC fragt sich, wie viel Sinn es ergeben könnte, dass eine IBM oder HP den Siemens-Anteil kaufen würde. Seine Antwort: keinen.

Diese Überlegungen gelten auch für Hewlett-Packard. Zudem hat der größte Computerkonzern der Welt momentan mit der Übernahme von EDS genug Integrationsaufgaben zu lösen. Dass HP eine weitere gigantische Baustelle eröffnen würde, scheint nicht wahrscheinlich.

HP hat aber offensichtlich bereits erkannt, dass die FSC-Bastion wanken könnte. Seit neuestem bietet das Unternehmen ein Trade-in-Programm für Nutzer von FSCs "Primepower"-Server an, den Unix-Servern des bayrisch-japanischen Konzerns. Wer auf HPs "Integrity"-Plattform wechselt, dem offeriert das amerikanische Unternehmen ein Komplettangebot inklusive Migration, Schulung, Hardware-Austausch und Rückkauf der Altsysteme. Die Aktion begann zum 1. Juli 2008 und läuft bis Ende des Jahres.

Experton-Mann Zilch sagte, es sei seit längerem bekannt, dass weder Fujitsu noch Siemens mit dem Zustand des Joint Ventures besonders glücklich seien. Es gebe nur zwei FSC-Bereiche, die gut liefen: zum einen das BS2000-Geschäft, also die Mainframe-Division, zum anderen die Storage-Abteilung. "Alle anderen Bereiche stehen sehr schwach da." Zilchs Fazit: "Alle wissen, dass FSC intern noch viele Hausaufgaben zu erledigen hat."

Siemens-Chef Löscher steckt nun in einer Zwickmühle. Die FSC-Geschäfte laufen nicht so, wie sich die Oberen im Stammhaus das vorstellen, ein Verkauf des 50-Prozent-Anteils von Siemens an einen Dritten erscheint aber ebenfalls nicht realistisch. Was also tun mit dem ungeliebten Kind?