Was wir morgen alles im Alltag gebrauchen sollen

12.04.2001
Die CeBIT bot erste Einblicke, wie unser Alltagsleben morgen aussehen könnte: Handy und PDA befinden sich in der Armbanduhr, den PC tragen wir als Wearable Computer immer bei uns, und der Haushalt ist komplett vernetzt.

Auf die Entwicklung intelligenter Zukunftskleidung hat sich das finnische Unternehmen Reima spezialisert. Es präsentierte in Hannover mit "Smart Shout" eine Umhängetasche (Bodybelt) zur Gruppenkommunikation: Das Handy wird über drei Laschen bedient, der Wählvorgang entfällt, und die Hände bleiben frei.

Und so funktioniert´s: Der Träger speichert seine Handy-Nummer im Handy, schließt es an den Adapter im Bodybelt an und aktiviert damit das System.

Quelle: Siemens
Quelle: Siemens

Um eine Gruppe zu definieren, stehen die Teilnehmer in einem Radius von zehn Metern zusammen, ziehen an einer der Laschen ("grouping tag") und befestigen sie an einem der dafür vorgesehenen Knöpfe. Die im Bodybelt integrierten Prozessoren speichern daraufhin die Nummern aller Beteiligten. Um zu kommunzieren, zieht man am "Message Tag" und spricht gleichzeitig in das auf Schulterhöhe sitzende Mikrofon. Sekunden später erreicht die digitalisierte Nachricht alle Gruppenmitglieder via Lautsprecher. Die Nachricht wird erneut versendet, sollte einer der Teilnehmer nicht sofort erreichbar sein.

Die Unterhaltung im Wohnzimmer von morgen zeigte Elsa mit einer Technologiestudie. Der Kabelverhau gehört dann der Vergangenheit an. MP3-Files lassen sich drahtlos an jedem beliebigen Platz in der Wohnung wiedergeben. Die Musikstücke sind dabei auf einem zentralen Server gespeichert, der irgendwo in der Wohnung aufgestellt ist. Über ein drahtloses Hausnetz werden Daten gesendet und empfangen. Bedient wird das System entweder direkt, per Infrarot-Fernbedienung oder kabellos mit einem PDA. Auch DVD-Wiedergabe oder Fernsehempfang sowie Programmaufzeichnung sind überall im Hause möglich. Ein Video-Server übernimmt dabei die Funktion des Videorecorders. Per PDA erfolgt das Programmieren der gewünschten Aufzeichnungstermine. Fehlen Informationen, so kann man per Internet die Daten abrufen. Lästiges Spulen oder Kassettenwechsel entfallen.

Intelligente Geräte sollen auch den Haushalt revolutionieren. Vorbei sind die Zeiten, in denen man während der Urlaubsfahrt ins Schwitzen geriet bei der Frage, ob beispielsweise die Spülmaschine ausgeschaltet wurde. Die Geräte werden über Internet-Zugang und GSM-Funkvorrichtung verfügen und sich per Handy steuern und kontrollieren lassen. So zeigte Miele eine entsprechende Waschmaschine, die bei einer Störung eine Nachricht per SMS an eine bestimmte Handy-Nummer schickt. Das dazu nötige Terminal steuert und überwacht auch Heizung und Licht. 2003 soll das System auf den Markt kommen.

Das Ende droht auch dem guten alten Kugelschreiber. Das schwedische Startup Anoto AB zeigte mit dem "Anoto-Pen" ein revolutionäres Schreibgerät, das mit Hilfe speziellen Papiers handgeschriebenen Text sowie Zeichnungen - auch farbig - auslesen und über die Funktechnik Bluetooth als E-Mail an einen Computer oder ein Handy schicken kann. Sogar Bestellungen direkt aus einem Katalog oder einer Zeitschrift sollen möglich sein. Das Handy wird zum Multifunktionsgerät. So präsentierte der schwedische Handy-Hersteller Spectronic ein Telefon mit integrierter Digitalkamera, die Farbbilder schießt. Diese lassen sich über das Adressbuch in Form von .jpg-Dateien oder per E-Mail versenden. Siemens entwickelt eine Uhr mit Handy, das sich über Sprachbefehle steuern lässt. Das "Wristphone" mit Freisprechfunktion und Tri-Band-GSM-Technologie wiegt gerademal 36 Gramm.