Lösungsansätze für Probleme im Funknetz

Was tun, wenn der WLAN-Client streikt?

07.05.2004
MÜNCHEN (IDG) - Entgegen den Werbeversprechen vieler Hersteller bereitet das Einbuchen in ein Funknetz häufig Schwierigkeiten: WLAN-Karte und Access Point wollen partout nicht miteinander kommunizieren. Oft helfen ein paar Tricks weiter.

In der Theorie gibt es in Sachen Networking eigentlich nichts Einfacheres als ein WLAN. Trägt das Equipment das Wifi-Logo, so sollen selbst Geräte unterschiedlichster Hersteller problemlos miteinander kommunizieren. Die Praxis sieht jedoch anders aus: Rund zehn Prozent der Benutzer bekommen überhaupt keine WLAN-Verbindung, und fast 36 Prozent können ihre Produkte nur eingeschränkt nutzen.

Fallstricke bei XP

Die Ursache für solche Fehler liegt meist im Zusammenspiel von Windows XP, der Firmware der WLAN-Karte und dem Kartentreiber. Gerade unter XP bereitet der eigentlich nützliche "Wireless Zero Configuration" (WZC) Service häufig Schwierigkeiten. Mal funktioniert er problemlos, beim nächsten Mal versucht der Anwender dann vergeblich, sich am Netz anzumelden. Anwender, die mit diesem Problem konfrontiert sind, sollten überprüfen, ob sie das von Microsoft im Oktober 2003 veröffentlichte "Wireless Update Rollup Package" installiert haben. Es ist an der Update-Nummer "KB826942" zu erkennen.

Führt eine Installation des Updates nicht zum Erfolg, hat es sich des Öfteren bewährt, in der Service-Konsole von Windows XP den WZC-Dienst zu stoppen. Beim Neustart initialisiert XP dann Treiber und Betriebssystem neu.

Neue Firmware

Sind damit die Schwierigkeiten nicht behoben, lohnt sich eventuell ein Blick auf die Homepage des WLAN-Kartenherstellers. Viele Produzenten haben nämlich anfangs bei der Treiber- und Firmware-Entwicklung mehr Energie in die Entwicklung schneller Turbomodi investiert, als sich mit Kompatibilitätsfragen zu belasten. In diesen Fällen bewirkt das Upgrade der Firmware oder des Treibers oft Wunder. Gerade Karten, die bereits vor der offiziellen Verabschiedung der IEEE-Spezifikation 802.11g auf den Markt kamen und dann schnell mit Treiber-Updates auf Standardkonformität getrimmt wurden, zeigen oft Probleme im Zusammenspiel mit XP.

Sollten alle Updates eingespielt und noch immer keine WLAN-Verbindungen möglich sein, hat es sich in einigen Fällen bewährt, etwa auf die WZC-Services zu verzichten und nur das Anmeldeverfahren des karteneigenen Treibers zu verwenden. Umgekehrt haben allerdings auch etliche Benutzer die Erfahrung gemacht, dass sie mit den Verbindungs-Tools der Karte nicht arbeiten können und nur die WZC-Services zum Ziel führen - hier hilft also nur die Methode Trial and Error.

Viel "Freude" in Sachen Kompatibilität bereitet häufig auch Intels Centrino-Technologie. Selbst wenn alle genannten Updates installiert sind, klappt teilweise die Funkkommunikation nicht. In hartnäckigen Fällen helfen nicht einmal Intels aktuelle Treiber weiter. Hier liegt dann die Vermutung nahe, dass der Notebook-Hersteller XP so an seine spezifische Hardwareplattform angepasst hat, dass auch spezielle Centrino-Treiber erforderlich sind. Liefert er diese nicht, hat der Anwender kaum eine Chance.

Eine andere Hürde sind die Kennwörter, aus denen die Schlüssel für die WLAN-Sicherheitsmechanismen WEP (Wired Equivalent Privacy) und WPA (Wifi Protected Access) kreiert werden. So existieren Treiber auf dem Markt, die auch aus zu langen Kennwörtern Schlüssel errechnen, während andere einfach die überzähligen Buchstaben nicht berücksichtigen. Ein Phänomen, dem man auf die Schliche kommt, wenn zur Gegenprobe die WLAN-Kommunikation ohne WEP oder WPA getestet wird. (hi)