3CX Mobile Device Manager im Test

Was taugt ein MDM-System für lau?

28.05.2014
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Als einer von über 100 MDM-Herstellern bietet der Kommunikationsspezialist 3CX mit dem 3CX Mobile Device Manager eine günstige und teilweise sogar kostenlose Verwaltungslösung für Smartphones, Tablets und Notebooks, die sich insbesondere für kleine Firmen eignen soll. Die COMPUTERWOCHE hat das System genauer unter die Lupe genommen.
Der Mobile Device Manager von 3CX ist für bis zu fünf Geräte kostenlos.
Der Mobile Device Manager von 3CX ist für bis zu fünf Geräte kostenlos.
Foto: 3CX

Mit der zunehmenden Mobilisierung haben insbesondere kleine Firmen ein Problem. So ist es für sie besonders wichtig, dass Mitarbeiter auch unterwegs erreichbar sind und produktiv bleiben. Gleichzeitig fehlen aber oft auch Geld und ausreichendes IT-Know-how, um die dafür erforderlichen mobilen Endgeräte entsprechend abzusichern. Die Unternehmen riskieren damit nicht zuletzt den Verlust von sensiblen Daten, wenn einem Mitarbeiter sein Device abhanden kommt.

Der Kommunikationsanbieter 3CX hat dieses Problem erkannt und bietet mit dem 3CX Mobile Device Manager eine günstige MDM-Lösung, mit der Firmen Android- und iOS-Devices sowie Windows-8-Notebooks verwalten, absichern und - rechtlich nicht ganz unbedenklich - tracken können. Das System lässt sich in der Cloud (auf deutschen Servern in Düsseldorf gehosted) oder On Premise betreiben und ist in der Hosted-Version bei fünf oder weniger verwalteten Geräten komplett kostenlos. Doch auch die Bezahlversion ist äußerst erschwinglich: Bereits ab 25 Devices liegt die Gebühr pro Monat und Gerät umgerechnet deutlich unter einem Euro. Wer die Lösung lieber bei sich hosten will, muss nicht einmal 1500 Euro in die Hand nehmen, um 100 mobile Endgeräte damit zu verwalten - die Wartungsgebühr für ein Jahr bereits inbegriffen. Dank Hochskalierbarkeit soll sich das System dabei für mehrere tausend Devices eignen.

Für eine Handvoll Euros: 3CX-Preisliste für Cloud und On Premise
Für eine Handvoll Euros: 3CX-Preisliste für Cloud und On Premise

Cloud- oder On-Premise-Version

Um herauszufinden, wie brauchbar die MDM-Lösung ist, haben wir uns in einem Test die sehr einfach nutzbare Cloud-Lösung anhand zweier Android-Smartphones und einem Apple iPad genauer angesehen. Von der Bedienung her, lassen sich die Ergebnisse wohl im Großen und Ganzen auch auf die On-Premise-Variante übertragen, während der Aufwand deutlich niedriger liegt: So reicht für die Hosted-Lösung ein PC mit Webzugang aus, während man für die Vorort-Installation unter anderem einen Windows Server (2008 R2 oder 2012 64-Bit), den Zugang zu einem SMTP-Server für den Versand von E-Mails sowie einen Account für ein SMS-Gateway benötigt. Außerdem muss man natürlich diverse Ports in der Firewall öffnen. In diversen Kommentaren der Spiceworks-Community wird außerdem angedeutet, dass es Performance-Probleme gibt. Wir konnten bei der Cloud-Version nichts dergleichen feststellen, im Zweifelsfall kann man auch die On-Premise-Version testen.

Einfach Geräte ausrollen

Verwaltet wird die Lösung in beiden Szenarien über ein übersichtliches, allerdings nur in englischer Sprache verfügbares Web-Interface. Die Bedienung ist einfach: Um neue Nutzer zu registrieren, gibt man lediglich deren Namen, Telefonnummer und E-Mail-Adresse an, optional besteht die Möglichkeit, die Angaben per .csv-Datei zu importieren. Im Anschluss erhält der Mitarbeiter dann eine Benachrichtigungs-Mail und wird aufgefordert, die 3CX-MDM-App zu installieren. Danach soll er dann die entsprechende Konfigurationsdatei laden und los geht's! Dabei ist es selbstverständlich auch möglich, im Bereich "Users" über den Menüpunkt "Resent Invite" einem Nutzer mehrere Geräte zuzuweisen.

Nutzer können per Hand oder über eine csv.Datei in das MDM-System importiert werden.
Nutzer können per Hand oder über eine csv.Datei in das MDM-System importiert werden.

Während das Enrollment bei Android- und Windows-Geräten problemlos und einfach wie beschrieben vonstatten geht, gibt es bei iOS-Devices eine kleine Ausnahme: Man muss sich bei Apple zunächst noch ein spezielles Zertifikat besorgen. Die Anleitung zu der mittlerweile relativ problemlosen Prozedur (außer man benutzt Internet Explorer) findet man in der Verwaltungskonsole unter dem Menüpunkt System/Apple Certificate). Danach geht es normal weiter, die Einladung wird per E-Mail gesendet und im Anschluss wird das Konfigurationsprofil auf das iOS-Gerät gepusht und der 3CX MDM-Client installiert. Bei Android ist es außerdem erforderlich, für eine bessere Mail-Verwaltung die App "Aquamail for 3CX" zu installieren.

Das für die Verwaltung von iOS-Geräten nötige Apple Push Certificate bekommt man mittlerweile schnell und einfach.
Das für die Verwaltung von iOS-Geräten nötige Apple Push Certificate bekommt man mittlerweile schnell und einfach.

In punkto Usability gibt es dabei kaum Klagen: So ist es möglich, mehrere Administratoren einzusetzen oder verschiedene Gruppen anzulegen und dazu passende Policies auszuwählen. Ähnlich kann man über 3CX MDM für Geräte oder Gruppen davon den E-Mail-oder Exchange-Account konfigurieren (und falls nötig wieder zu entfernen) oder den WLAN-Zugang einrichten. Außerdem lassen sich über die Konsole einfach und effektiv kommerzielle oder Inhouse-Apps auf einzelne Devices oder Gruppen davon verteilen.