Was soll der CIO von morgen können?

05.04.2005
Von 
Manfred Buchner ist Journalist in Berlin.

CW: Was kann Prozess-Management daran ändern? Jost: IT-Verantwortliche definieren damit ihre Rolle und ihre Aufgaben neu. Als Prozess-Manager organisieren sie Wertschöpfungsketten und übernehmen damit mehr Verantwortung. Das wertet sie auf.

 CW: Welche Rolle spielt dabei die Informationstechnik?

Wolfram Jost, IDS Scheer.Jost: Als prozessunterstützende IT erschließt sie das Potenzial für Produktivität, Flexibilität, Rentabilität und wird zur unternehmensstrategischen Funktion an der Schnittstelle Geschäft, Organisation und Technik.

 CW: Ist die Organisation der Geschäftsprozesse nicht Sache der Fachabteilungen?Jost: In der Regel ist das so. Dort kennt man die Prozesse und die Optimierungsmöglichkeiten am besten. Der CIO sorgt als Prozess-Manager für die abteilungsübergreifende und auch über die Unternehmensgrenzen hinausreichende Koordination und Integration der Wertschöpfungskette. Sonst entstehen Bruchstücke. Auch für Themen wie Basel II oder Sarbanes-Oxley trägt der IT-Leiter eine hohe Verantwortung.

 CW: Welche Eigenschaften sind dabei besonders gefragt? Jost: Kommunikation und Moderation sind das A und das O, ebenso die Fähigkeit zum Change-Management. Dazu ist Geschäftsprozess-, Organisations- und IT-Wissen nötig.

CW: Sollte der neue CIO seinen Titel in Chief Process Officer (CPO) ändern?Jost: Das ist nebensächlich. Es kommt darauf an, dass er die neue Rolle übernimmt.