Mini-UMTS-Funkzellen entmystifiziert

Was Sie über Femtocells wissen müssen

11.07.2008
Von Hannes  Rügheimer

Fazit und Ausblick

Die Femtozellen-Technologie soll in erster Linie Mobilfunkprovidern dabei helfen, ihre Kunden zu überreden, mobile Endgeräte zunehmend auch zu Hause zu verwenden. Der Erfolg von Homezone-Modellen zumindest bei privaten Wenigtelefonierern zeigt, dass auf Kundenseite dazu durchaus Bereitschaft vorhanden ist.

Der Kunde zahlt Strom und Internet-Verbindung

Allerdings wenden Kritiker ein, dass die Mobilfunkanbieter bei diesem Szenario Kosten, die im normalen Netzbetrieb bei ihnen anfallen, subtil auf den Kunden abwälzen: Der Stromverbrauch des Access Points, Gateways oder Routers geht zu Lasten des Kunden, ebenso die zur Anbindung ans Kernnetz genutzte Breitband-Internetverbindung des heimischen Teilnehmers. Immerhin spart sich der Mobilfunkbetreiber die sonst nicht unerheblichen Kosten für Stand- oder Mietleitungen.

Für die Kunden ist der Betrieb einer Femtozelle daher nur wirtschaftlich, wenn die Provider diese Aspekte in ihrer Tarifgestaltung berücksichtigen. Dann allerdings stellt sich wiederum die Frage, ob die so zu erwirtschaftenden Umsätze entsprechende Investitionen rechtfertigen. Die Mobilfunkprovider scheinen diese Frage unterschiedlich einzuschätzen – offensichtlich auch abhängig von den im jeweiligen Land vorherrschenden Angebots- und Tarifstrukturen sowohl im Mobilfunk als auch bei Festnetz-Internetanschlüssen.

Glaubt man entsprechenden Umfragen, könnten Femtozellen vor allem in Osteuropa, aber auch in Spanien, Italien und anderen Ländern auf hohes Kundeninteresse stoßen. In Deutschland und Frankreich ist die Nachfrage dagegen eher verhalten. Andererseits dürfte Netgear-Pressesprecher Karsten Kunert Recht behalten, wenn er zur Rolle der Provider prophezeit: „Sobald einer damit anfängt, wird der Rest mit entsprechenden Angeboten nachziehen.“

Dieser Beitrag stammt von der COMPUTERWOCHE-Schwester-Publikation Tecchannel.