Wartung von Hardware

Was Rechenzentren und Autos verbindet

24.01.2019
Von 


Dr. Ralf Dingeldein ist seit 2017 CEO der Technogroup IT Service GmbH. Das Unternehmen bietet Service- und Dienstleistungslösungen für IT-Systeme in Rechenzentren. Zuvor war der Wirtschaftsingenieur als Geschäftsführer bei der Willenbrock Fördertechnik in Bremen tätig. Seine Themenschwerpunkte sind: Third Party Maintenance (TPM), Drittwartung von IT-Infrastruktur, IoT.
Betreiber umfangreicher IT-Infrastrukturen und Rechenzentren stehen ähnlich wie Autobesitzer oft vor der Frage, wer ihre Hardware warten soll. Es gilt, Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen.
Für die Wartung umfangreicher IT-Infrastrukturen bieten sich verschiedene Modelle an.
Für die Wartung umfangreicher IT-Infrastrukturen bieten sich verschiedene Modelle an.
Foto: Preechar Bowonkitwanchai - shutterstock.com

Wer sich ein neues Auto kauft, nutzt auch selbstverständlich die Dienste der Marken-Fachwerkstatt, um Inspektionen oder mögliche Reparaturen durchführen zu lassen. Je älter das Fahrzeug wird, desto eher steht das Kosten-Nutzen-Verhältnis bei der Wartung und Instandhaltung in Frage. Das Resultat ist oft der Besuch einer freien Meisterwerkstatt, die nicht markengebunden, aber dennoch nach Herstellervorgaben und damit auch auf qualitativ hohem Niveau arbeitet.

Vor ähnlichen Fragen stehen auch Betreiber umfangreicher IT-Infrastrukturen und Rechenzentren. Grundsätzlich sollte zunächst die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von EDV-Anlagen individuell für jedes Unternehmen ermittelt werden. Für Großrechner wie Server geht die Finanzverwaltung von einem Abschreibezeitraum von sieben Jahren aus. Für Arbeitsplatz-PCs, Notebooks und Peripheriegeräte wie Drucker, Bildschirme und Scanner beträgt der Zeitraum laut AFA-Listen drei Jahre.

Nachhaltige IT und IT-Service stehen im Focus

Doch auch diese Nutzungszeiten bedeuten nicht zwangsläufig einen Austausch der Hardware nach diesem Zeitraum. Die reale Lebensdauer von Hardware, vor allem im Server-Bereich, ist wesentlich höher – allerdings auch die Anschaffungskosten für die hochbelastbaren Komponenten. Alleine die speziellen Festplatten, die im Serverbetrieb laufen, schlagen mit einem Mehrfachen von Workstation-Platten zu Buche. Cost-of-Ownership ist bei dieser Technologie ein wichtiges Stichwort: Investitionen in die IT verdienen zunächst kein Geld, sondern erzeugen nur Kosten. Betreiber von Rechenzentren und komplexen IT-Infrastrukturen legen daher Wert auf nachhaltige Investitionen.

Der Haken daran: Mit alter und überholter Hardware können Unternehmen im Zeitalter der digitalen Transformation auch Probleme bekommen – schließlich hängt ein Großteil der Wirtschaft an den Einrichtungen. Um die Hochverfügbarkeit der Datenhaltung zu gewährleisten, können Unternehmen entweder selber den Service übernehmen oder bleiben bei den Originalherstellern als Servicepartner. Ein Ausfall eines Rechenzentrums kann geschäftskritische Auswirkungen haben – der Service will also gut überlegt und geplant sein.