Cloud Computing

Was Oracle und Microsoft in der Cloud planen

17.05.2010
Von 
Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Oracle nutzte die Cloud Computing Expo, um mehrere Produkte anzukündigen. Dazu gehört etwa der Oracle Virtual Assembly Builder (OVAB). Er ermögkicht es, vorkonfigurierte Virtual Appliances für häufig genutzte Infrastruktur-Programme zu erzeugen, die dann bei Bedarf gleichsam von der Stange und ohne weiteren Aufwand eingesetzt werden können.

Die Oracle WebLogic Suite Virtualization Option soll dazu dienen, virtualisierte Java-Applikationen zu beschleunigen. Kern dieses Features ist die Möglichkeit, unter Verzicht auf das bisher nötige Gast-Betriebssystem Applikationen in virtualisierten Containern zu betreiben. „Wenn man das Gast-Betriebssystem herausnimmt, lassen sich mehr virtuelle Maschinen auf einem Server betreiben, die außerdem schneller laufen“, sagte Erik Berkenholtz, Leiter des Oracle Produkt-Managements. Interne Tests bei Oracle hätten ergeben, dass sich mit der neuen WebLogic-Suite die Performance eines Referenz-Systems im Vergleich zu herkömmlichen Systemen um 33 Prozent verbessern ließ.

Cloud Computing als "natürliche Erweiterung der Inhouse-IT"

"Wenn man sich noch Gedanken um Modifikationen an virtuellen Maschinen oder die Firewall machen muss, dann ist es nicht Cloud Computing, sondern Hosting", sagt Microsoft-Manager Yousef Khalidi vom Azure-Team.
"Wenn man sich noch Gedanken um Modifikationen an virtuellen Maschinen oder die Firewall machen muss, dann ist es nicht Cloud Computing, sondern Hosting", sagt Microsoft-Manager Yousef Khalidi vom Azure-Team.
Foto: Microsoft

Während Oracle Produkte und Tools für die Private Cloud in den Vordergrund stellte, betonte Microsoft vor allen sein Angebot an Public Cloud-Services. Aber auch die Gates-Company rechnet damit, dass hybride Strukturen in Zukunft das Geschehen bestimmen werden: „Wir nehmen Cloud Computing sehr ernst und sehen es als natürliche Erweiterung der Inhouse-IT. Wir glauben an ein hybrides Modell, das das gesamte Spektrum der IT abdecken wird“, sagte Manager Yousef Khalidi von Microsofts Azure Cloud Team während seines Vortrags.

Cloud Computing unterscheide sich aus verschiedenen Gründen wesentlich vom reinen Hosting: „Die Software muss auf einem Dienst-basierten Betriebsmodell aufsetzen, nicht auf einem Server-basierten. Wenn man sich noch Gedanken um Modifikationen an virtuellen Maschinen oder die Firewall machen muss, dann ist es nicht Cloud Computing, sondern eher Hosting“, sagt der Microsoft-Mann.

Auf der Hardware-Seite verlange Cloud Computing „sehr große einheitliche Systeme“. Nur damit ließe sich der Aufwand für die Konfiguration und das Aufsetzen neuer Cloud Services verringern. Und nur so könne gewährleistet werden, dass die Services überall lauffähig seien.