Restriktionen ohne Itil
Sieht man die durch einen Itil-Verzicht verursachten Restriktionen genauer an, so richtet sich der Blick auch auf die effiziente Bereitstellung der kundenbezogenen Services. Die Vielfalt der Anforderungen wächst in jeder Branche. Ein Dickicht unterschiedlicher oder unklar definierter Einzelprozesse ist kaum geeignet, diesen Erfordernissen zu genügen. Es bedarf einer Standardisierung und Orchestrierung der IT-Prozesse, die sie von ihrem individuellen Charakter befreit und aufeinander abgestimmt.
Einen ähnlichen Weg sind die Unternehmen schon bei der Anwendungsentwicklung gegangen, indem sie sich weitgehend auf Standardsysteme konzentriert haben. Dadurch aktivierten sie enorme Effizienzpotenziale. Beispielsweise lassen sich durch Standardsysteme die personellen Ressourcen rationeller einsetzen, die Fehlerquote verringern und die Verfügbarkeit der IT-Systeme für Mitarbeiter und Kunden steigern. Aufwandsmindernde Automationsmöglichkeiten sind ebenfalls nur realisierbar, wenn die beteiligten Prozesse übereinstimmenden Prinzipien unterliegen.
Wie schon angedeutet, sind ohne eine Standardisierung der IT-Prozesse auch die Schnittstellen zu externen Dienstleistern problematisch. Ein Großteil der Unternehmen hat heute IT-Funktionen an Provider ausgelagert. Häufig arbeiten die Betriebe sogar mit mehreren unterschiedlichen Dienstleistern zusammen. Deshalb werden identische Prozessstandards immer wichtiger. Wenn eine Seite nicht mit einem Standard, sprich: mit Itil, arbeitet, führt die Zusammenarbeit häufig zu aufwandssteigernden und leistungsmindernden Friktionen. Das könnte die Sourcing-Strategien von vornherein empfindlich einschränken.
- ITIL - die häufigsten Irrtümer
Am 29. Juli 2011 wurde das aktuelle Refresh von Itil V3 veröffentlicht. Höchste Zeit, die häufigsten Itil-Missverständnisse aufzuklären. - Itil V4 steht unmittelbar vor der Tür.
Das ist falsch - richtig ist<br><br>In Kürze wird ein Refresh ("Itil Edition 2011) veröffentlicht. - Strategische Prozesse sind in der IT sind unrealistisch.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Die Itil-Prozesse helfen dem CIO, sich als Partner des Business zu etablieren. - Der Umstieg von V2 auf V3 ist radikal.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Die grundlegenden Konzepte bleiben erhalten. - Itil V3 erhöht nur die Komplexität der Prozesse.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Die Komplexität hat nichts mit der Itil-Version zu tun. - Es ist einfacher, erst einmal mit ITIL V2 zu beginnen.
Das ist falsch - richtig ist: ITIL V3 bietet so viele Verbesserungen, dass es töricht wäre, sie zu ignorieren. - Die Investitionen in Itil V2 sind definitiv verloren.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Investitionen in Prozesse und Standards lassen sich unmittelbar in V3 überführen. - Viele der V3-Prozesse sind in der Praxis überflüssig.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Nicht jeder Prozess muss nach V3 eingeführt werden, aber die Funktion muss abgedeckt sein. - Die V3-Prozesse sind unübersichtlich und schwer steuerbar.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt, daran ändert auch Itil V3 nichts. - Die Standards stehen der Flexibilität im Weg.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Definierte Kompetenzen und Prozesse erleichtern die Reaktion auf Änderungen. - Der Nutzen kann die Investition nicht aufwiegen.
Das ist falsch - richtig ist:<br><br>Itil V3 hilft, die Effizienz und Qualität des IT-Service-Managements erheblich zu steigern. - ITIL V3 erfordert einen zu hohen Schulungsaufwand.
Das ist falsch - richtig ist: Die Bedeutung des ITSM ist gestiegen - und damit auch das Anforderungsprofil der Experten.