Digitales Lernen

Was müssen Unternehmen tun?

16.09.2019
Von 
Klaus Kreulich ist Vizepräsident der Hochschule München.
Eine erfolgreiche digitale Transformation braucht qualifizierte Mitarbeiter. Das bedeutet: Führungskräfte und Mitarbeiter müssen gezielt geschult werden.

Die digitale Transformation verändert Produkte, Geschäftsmodelle, Arbeitsprozesse, Führungsprinzipien, Teamkommunikation, Wissenserzeugung genauso wie Wissensvermittlung und letztendlich alle Organisationsbereiche. Und wie bei jedem Wandel sind die Menschen im Unternehmen die Gestalter der neuen Ideen. Ihre Entscheidungen, ihr Handeln sind die Grundlage für Stagnation oder Innovation.

Die COMPUTERWOCHE-Tagung "Lernen im 21. Jahrhundert - digitale Kompetenzen und neue Lerntechnologien" zeigt, wie Arbeitgeber ihre Mitarbeiter im digitalen Zeitalter qualifizieren müssen und welche Kompetenzen erforderlich sind.
Die COMPUTERWOCHE-Tagung "Lernen im 21. Jahrhundert - digitale Kompetenzen und neue Lerntechnologien" zeigt, wie Arbeitgeber ihre Mitarbeiter im digitalen Zeitalter qualifizieren müssen und welche Kompetenzen erforderlich sind.
Foto: zaozaa19 - shutterstock.com

Über Branchen- und Fachgebiete hinweg zeigen sich einige grundlegende digitale Prinzipien des Denkens und Handelns. Es wird immer deutlicher, was ein digitales Mindset ausmacht. Dazu zählt kunden- und nutzenorientiertes Denken. Produkte und Services werden im Dialog mit Anwendern kreiert. Aus diesem etablierten Ansatz sind neue Managementmethoden und Vorgehensmodelle entstanden wie Agilität als Führungsprinzip oder Scrum als flexibles Vorgehensmodell im Projektmanagement.

Zu beiden Beispielen gibt es praktische Erfahrungen und theoretisches Wissen. Bildungsanbieter haben auf unterschiedlichsten Kompetenzniveaus passende Trainings und Zertifikate entwickelt. Für andere digitale Prinzipien sind die erforderlichen Befähigungen noch nicht systematisch erfasst und in spezifischen Fortbildungsangeboten hinterlegt.

Neben digitalen Grundprinzipien in der Mitarbeiterführung gibt es viele digitale Innovationen, deren Anwendung nicht durch bisherige Ausbildungen oder klassische Berufserfahrung erlernbar ist. Nehmen wir Industrie 4.0, Stichwort "digital twin". Die Zwillingsrepräsentanz realer Dinge und Abläufe in einer virtuell gespiegelten Welt ermöglicht neue Formen der Analyse, Bewertung oder auch Weiterentwicklung in der realen Welt. Deren Potenzial können Firmen dann voll nutzen, wenn sie ihre Mitarbeiter entsprechend ausbilden.

Aber was genau muss ein Experte für digitale Zwillinge können und wissen? Oder generell: Was muss ein digitaler Experte können und wissen? Der Umgang mit Daten, Algorithmen, KI und Software ist ein wichtiger Bestandteil, weitere sind eine digitale Medienkompetenz, die Befähigung zum selbstgesteuerten Wissenserwerb, aber auch Kompetenzen wie kollaboratives Arbeiten in virtuellen Teams oder unternehmerisches Denken in der digitalen Arbeitswelt.