Unpünktlich, schlampig, eitel

Was Manager an Mitarbeitern nervt

09.08.2011
Von 
Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Nicht nur Chefs nerven - es geht auch umgekehrt. Lesen Sie, wie Führungskräfte nervendes Verhalten ihrer Mitarbeiter durchkreuzen.

Schlampiges Arbeiten, Eitelkeit, BlaumachenMitarbeiter sind zwar das kostbarste Gut eines Unternehmens, aber manchmal auch eine echte Plage. Der Personaldienstleister Robert Half wollte genau wissen, was Verantwortliche an ihren Kollegen am meisten stört. In der Umfrage Workplace Survey wurden 2400 Personal- und Finanzmanager weltweit befragt, was sie tagtäglich vor allem auf die Palme bringt.

Wenn Mitarbeiter nerven, sollten Führungskräfte eingreifen.
Wenn Mitarbeiter nerven, sollten Führungskräfte eingreifen.
Foto: Daniel Mock - Fotolia.com

Am häufigsten klagten die Befragten über ungenaues und nicht gründliches Arbeiten. Ein Drittel der deutschen Personal- und Finanzchefs monierte, dass delegierte Aufgaben unvollständig zurückkommen oder wichtige Informationen nicht exakt aufbereitet werden. Die Folge: Statt Entlastung fällt doch Mehrarbeit an, der eigene Zeitplan ist nicht wie gedacht einzuhalten.

Ein Fünftel der Manager sammelt regelmäßig negative Erfahrungen wegen der Eitelkeit anderer – also wegen Kollegen, die im Meeting die Ideen anderer als die eigenen präsentieren und so coram publico glänzen wollen. Der Ratschlag von Robert Half: Just diesen Kollegen gute Einfälle wenn möglich einfach vorenthalten. Oder aber nur Teilinformationen weitergeben und den eitlen Pfau beim nächsten Mal mit hartnäckigen Nachfragen auflaufen lassen.

Wenn Lästermäuler die Stimmung verderben

Klatsch und Tratsch ist für 14 Prozent der Befragten ein echtes Ärgernis. Wer sich dem alltäglichen Gelästere entziehen will, sollte sich demonstrativ zurückhalten, wenn jemand schmutzige Wäsche waschen will. Robert Half empfiehlt als starkes Zeichen, an vermeintlich negativen Geschichten stets positive Aspekte zu suchen und auszusprechen. Das verdirbt den Lästermäulern die Laune am Tratsch.

12 Prozent stören sich an regelmäßigen Krankschreibungen bestimmter Kollegen. Auch hierzu wissen die Personalexperten Rat. Wer damit rechnet, dass ein Mitarbeiter am kommenden Tag ein Fernbleiben plant, darf gerne vorab gute Besserung wünschen. Das torpediert das Vorhaben womöglich.

Rücksichtslosigkeiten und unüberlegtes Handeln zählen ferner zu den häufig genannten nervigen Verhaltsmustern. Außerdem klagten die Manager gehäuft über regelmäßiges Zuspätkommen von Mitarbeitern.