Identity-Management

Was IdM-Projekte gefährdet

26.06.2007
Von Katharina Friedmann

Hoher Koordinationsaufwand

Nach Ansicht von Analyst Neuenschwander ist es gerade das in diesem Kontext erforderliche, besonders hohe Maß an Koordination, was IdM von anderen IT-Projekten unterscheidet. "Anders als bei der Einführung eines E-Mail-Systems kann man nicht einfach etwas installieren und alle anderen Beteiligten erst im Nachhinein davon in Kenntnis setzen."

Auf die Frage nach der Zahl gescheiterter IdM-Projekte in den vergangenen Jahren bleiben selbst auf das Thema spezialisierte Marktforscher und Berater eine konkrete Antwort schuldig. Als einen möglichen Grund für die Unklarheit erachtet Integralis-Consultant Schraut die aus seiner Sicht enorme Überschätzung des hiesigen IdM-Markts. Wo nicht viele umfassende Vorhaben angegangen würden, könnten auch nicht viele scheitern, meint er pragmatisch. Häufig setzten Firmen lediglich einzelne Insellösungen ein und seien von einem ganzheitlichen IdM noch weit entfernt. Ähnlich sieht das Burton-Group-Analyst Neuenschwander: "Viele Unternehmen tendieren noch dazu, von den riskanteren Teilen des IdM die Finger zu lassen und eher nach den tiefer hängenden Früchten zu greifen, von denen es allerdings genügend gibt."