SOA Days 2012

Was hat SOA mit Innovation zu tun?

04.07.2012
Von 
Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.

Die Lücken der Standardsoftware

Um Standards ging es auch im Vortrag von Wilfried Reimann, verantwortlich für Enterprise Architecture & Innovation bei der Daimler AG, und Helge Buckow, Senior Knowledge Expert bei McKinsey Co. Sie berichteten über die Ergebnisse der Arbeitsgruppe "SOA und Standardsoftware" im SOA Innovation Lab

Insgesamt ist, so das Fazit der beiden Experten, die "SOA Readiness" der einschlägigen Hersteller wie SAP oder Oracle ausbaufähig. Alle Vendoren hätten frühzeitig in SOA investiert, konzentrierten sich aber auf die technische und nicht auf die semantische Integration der Services.

Standardsoftware ist häufig noch lange nicht SOA- oder gar Cloud-fähig.
Standardsoftware ist häufig noch lange nicht SOA- oder gar Cloud-fähig.
Foto: SOA Information Lab

Aus Anwendersicht müssten noch einige Hürden überwunden werden, damit Hersteller die nötige SOA-Reife erreichen, konstatierten Reiman und Buckow. Die SOA-Ansätze seien nach wie vor sehr herstellerspezifisch. Das gelte für die Sprache der Plattformen und die Technologien, die untereinander nicht kompatibel seien. Die Pakete benutzten zum Beispiel unterschiedliche Enterprise-Service-Busse (ESB) oder Repositories. Außerdem seien die Produkte nur "SOA-enabled", sprich: sie wiesen häufig einen service-orientierten Wrapper auf, seien im Kern aber nach wie vor monolithisch aufgebaut.

Auch das Business Modell der Hersteller ist meist nicht an das der serviceorientierten Architekturen angepasst, so die beiden Referenten. Anwender müssten immer noch das ganze Paket installieren, damit einzelne Services zur Verfügung stünden. Das gleiche gelte last, but not least auch für das Lizenzmodell. (qua)