Die Lücken der Standardsoftware
Um Standards ging es auch im Vortrag von Wilfried Reimann, verantwortlich für Enterprise Architecture & Innovation bei der Daimler AG, und Helge Buckow, Senior Knowledge Expert bei McKinsey Co. Sie berichteten über die Ergebnisse der Arbeitsgruppe "SOA und Standardsoftware" im SOA Innovation Lab
Insgesamt ist, so das Fazit der beiden Experten, die "SOA Readiness" der einschlägigen Hersteller wie SAP oder Oracle ausbaufähig. Alle Vendoren hätten frühzeitig in SOA investiert, konzentrierten sich aber auf die technische und nicht auf die semantische Integration der Services.
Aus Anwendersicht müssten noch einige Hürden überwunden werden, damit Hersteller die nötige SOA-Reife erreichen, konstatierten Reiman und Buckow. Die SOA-Ansätze seien nach wie vor sehr herstellerspezifisch. Das gelte für die Sprache der Plattformen und die Technologien, die untereinander nicht kompatibel seien. Die Pakete benutzten zum Beispiel unterschiedliche Enterprise-Service-Busse (ESB) oder Repositories. Außerdem seien die Produkte nur "SOA-enabled", sprich: sie wiesen häufig einen service-orientierten Wrapper auf, seien im Kern aber nach wie vor monolithisch aufgebaut.
Auch das Business Modell der Hersteller ist meist nicht an das der serviceorientierten Architekturen angepasst, so die beiden Referenten. Anwender müssten immer noch das ganze Paket installieren, damit einzelne Services zur Verfügung stünden. Das gleiche gelte last, but not least auch für das Lizenzmodell. (qua)